Sonntag, 8. April 2018

Gemütlichkeiten im Tessin

Nach den vier anstrengenden Schneeschuh-Tagen über Ostern war ein verlängertes Wochenende Gemütlichkeit im Süden angesagt: Da meine Kollegin hüfttechnisch gerade etwas lädiert war, galt es eine Wanderung mit möglichst wenigen Höhenmetern und Treppenstufen zu finden. Gerade Letzteres ist ja bekanntlich im Tessin alles andere als einfach. Nach einem längerem Kartenstudium fand ich dann doch noch einen Spaziergang, der die Voraussetzungen zu erfüllen schien:

Wir fuhren mit dem Bus nach Ronco sopra Ascona. Dort schauten wir uns zunächst die engen Gässchen des hübschen, aber scheinbar menschenleeren Dörfchens an. Der breite, asphaltierte Wanderweg Richtung Ascona führte dann flach der Höhenlinie entlang und meine höhenmeterlose Planung schien aufzugehen. Doch plötzlich versperrte eine Baustelle den ganzen Weg und der Bauarbeiter, der das Ganze bewachte, zeigte sich unwillig, für uns eine Ausnahme zu machen. Also mussten wir umdrehen und zurück nach Ronco wandern, um die Baustelle in einem weiten Bogen (und mit ein paar zusätzlichen Höhenmetern) zu umgehen.

Auf der ganzen Strecke hatte man einen schönen Ausblick über den Lago Maggiore und wir überlegten uns, welche der zahlreichen Villen am Strassenrand wohl die beste Lage hatte. Nach einem kurzen Abstecher auf den Monte Verità stiegen wir nach Ascona hinunter und dabei liess sich die eine oder andere Treppenstufe dann doch nicht ganz vermeiden.

Um die Vermeidung von Treppenstufen komplett sicherzustellen, liessen wir am nächsten Tag das Wandern ganz sein und mieteten stattdessen E-Bikes. Wir folgten der ausgeschilderten Veloroute ins Maggiatal hinein. Der Veloweg ist sehr schön angelegt und führt über Brücken und durch zahlreiche kleine Tessiner Dörfchen.

Am Endpunkt in Cavergno machten wir einen kurzen Schlenker, stellten fest, dass die Grottodichte nicht gerade gross war und fuhren über die römische Bogenbrücke direkt zurück bis Cevio, wo wir auf einer sonnigen Terrasse zu Mittag assen.

Anschliessend sausten wir auf der gleichen Strecke wieder talabwärts und stellten fest, dass wir doch mehr Höhenmeter hochgefahren waren als gedacht: Das Praktische am E-Bike ist, dass man einfach wenn es ein bisschen hochgeht, die Batterieunterstützung hochschraubt - beim Wandern wäre dies manchmal auch ganz nützlich.

Da für Sonntag die Wetterprognose für den Norden mehr Sonne angesagt hatte, entschlossen wir uns, bereits am Vormittag zurückzufahren und noch etwas dem Zugersee entlang zu schlendern, wo ich einen "barrierefreien" Wanderweg gefunden hatte. Leider machte uns die SBB einen Strich durch die schönen Pläne: Zunächst wegen einer Störung am Basistunnel, dann wegen einer zusätzlichen Störung auf der Bergstrecke, stecken wir über längere Zeit in Biasca fest und fuhren scheinbar planos in der Leventina hin und her.

In Zug reichte es damit zum Abschluss des Wochenendes nur noch für eine Stadtbesichtigung und einen Snack am sehr belebten Seeufer.



Wanderinfos:

  • Datum: Freitag/Samstag/Sonntag, 6./7./8. April 2018
  • Route: Ronco sopra Ascona - Gruppaldo - Monte Verità - Ascona (Freitag); Ascona - Tegna - Avegno - Maggia - Cevio - Cavergno - Cevio - Maggia - Avegno - Tegna - Ascona (Regionale Veloroute Nr. 31; Samstag)
  • Unsere Zeit: 1 h 45 min (Freitag); 4 h 15 min (Samstag, mit E-Bike)
  • Distanz: 4,8 km (Freitag); 66 km (Samstag)
  • Höhenmeter (Aufstieg): 120 m (Freitag); 620 m (Samstag)
  • Übernachten: Hotel New Elvetia, Ascona





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