Donnerstag, 28. Mai 2020

"Rigi quer"

@wandernohneende
Blick vom Chli Dosse
Nach "Rossberg lang" gab es mit "Rigi quer" die nächste Wanderung über einen bekannten Berg in einer verlängerten Ausführung.

Die Wanderung begann in Gersau. Ich folgte dem Dorfbach durch das kleine Örtchen und in ein überraschend schönes Tälchen hinein. Sprudelnd floss das Wasser über die Steine, umgeben von einem üppigen Grün.

Durch Wälder und blumenübersäte Weiden gewann ich schnell an Höhe und wenn ich mich umdrehte, konnte ich einen Blick auf den blauen Vierwaldstättersee werfen.

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Blick zurück kurz vor Rigi Scheidegg
Auf dem Glätterlipass hatte ich schon einen guten Teil der Höhenmeter hinter mich gebracht, doch an zusätzlichen sollte es nicht mangeln. Ein weiterer Aufstieg brachte mich auf den fast baumlosen Bergrücken, so dass ich nach beiden Seiten hin Seesicht hatte. Ebenfalls in Sicht kam die Antenne auf dem Rigi Kulm und damit die Erkenntnis, dass noch ein langer Weg vor mir lag.

Als nächstes Zwischenziel erreichte ich Rigi Scheidegg. Von dort führte zunächst ein breiter, fast ebener Weg weiter, doch ich tauschte diesen bald gegen einen ansteigenden Trampelpfad über eine Wiese ein, um mit dem Dosse (1'685 m) und seinem kleinen Bruder, dem Chli Dosse (1'670 m), noch zwei Gipfel mitzunehmen. Die zusätzlichen Höhenmeter lohnten sich, die Aussicht auf den Vierwaldstättersee waren genial und man hatte das Gefühl, mit einem Sprung über die Kante könnte man direkt im Wasser landen.

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Über mit Enzian durchsetzte Wiesen ging es wieder hinunter zum Hauptweg. Ein weiterer Abzweiger führte mich über einen schmalen Pfad, der direkt in die hohen Nagelfluhwände gehauen schien. Via Wölfertschen erreichte ich schliesslich Rigi Staffel. Obwohl die Bahn nicht fuhr, wimmelte es dort von Wanderern. Auffallend viele junge Leute waren unterwegs; wenn die Clubs geschlossen sind, haben diese offenbar genügend Energie für Bergwanderungen.

Ich sparte mir das letzte Stück bis zum Kulm, mittlerweile waren meine Beine der Ansicht, dass ich für diesen Tag mehr als genug Höhenmeter gemacht hatte. Stattdessen machte ich mich direkt an den Abstieg Richtung Seebodenalp. Diese Strecke war ich schon ein paar Mal gegangen, bisher aber immer in der umgekehrten Richtung. Hinab ging es auf jeden Fall leichter.

Der volle Parkplatz auf der Seebodenalp zeigte, dass nicht alle Wanderer, die ich auf dem Staffel angetroffen hatte, von Seehöhe aufgestiegen waren. Für mich ging auch das letzte Stück des Abstiegs bis nach Küssnacht auf den eigenen Füssen weiter. Hochlegen konnte ich diese erst im Zug nach Hause.




Wanderinfos:
  • Gewandert: Samstag, 9. Mai 2020
  • Route: Gersau - Unter/Ober Rotzingel - Glätterli - Höcheli - Rigi Scheidegg - Hinder Dosse - Dosse - Chli Dosse - Am Schild - Wölfertschen - Rigi Staffel - Rütler Plangg - Seebodenalp - Alpenhof - Küssnacht am Rigi
  • Meine Wanderzeit: 6 h 20 min
  • Distanz: 22,4 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 1'600 m
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