Donnerstag, 27. Juni 2019

Schimbrig: Gratwanderung durch die Wolken

@wandernohneende
Schimbrig-Grat
Eine Kollegin hatte eine Wanderung auf den Schimbrig vorgeschlagen , einen mir bisher unbekannten Gipfel im Entlebuch, und bei unbekannten Gipfeln bin ich immer gerne dabei - trotz durchzogener Wetterprognose.

Der Schimbrig war von Gfellen aus bereits sichtbar, ebenso wie die Wolke, die seinen Gipfel umhüllte. Nach einem kurzen, flachen Abschnitt fing der Weg schnell an zu steigen. Wir durchquerten eine gut bestossene Kuhweide und die Kühe sahen uns leicht verwundert an, machten aber wenig Anstalte, für uns Platz zu machen. Ein ziemlich grosses Exemplar stellte sich an einer schmalen Stelle mitten auf den Weg und sah uns herausfordernd an. Wir blinkten zuerst und umgingen die standhafte Kuh grossräumig.

@wandernohneende
You shall not pass
Kurz bevor wir das Bergrestaurant Schimbrigbad erreichten, stieg uns ein penetranter Schwefelgeruch in die Nase. Offenbar gab es hier früher tatsächlich Badequellen. Ein weiterer Aufstieg durch einen feuchten Wald brachte uns auf den Grat und damit stand ich innerhalb von einer Woche zum zweiten Mal auf einem exponierten Bergrücken - ohne die geringste Aussicht.

Schliesslich konnte man durch die Wolken schemenhaft das Gipfelkreuz erkennen und während wir auf dem Schimbrig (1'816 m) Pause machten, gaben die Wolken zumindest zeitweise den Blick ins Tal frei. Dagegen blieb uns nur Spekulation, welche phantastischen Bergketten man von hier bei schönem Wetter wohl zu Gesicht bekäme.

Vom Gipfel hätte man auf einem blau/weiss markierten Weg weiter dem Grat folgen und dann direkt steil absteigen können. Aufgrund des Wetters und des vom Regen der letzten Tage rutschigen Untergrunds verzichteten wir aber auf dieses Experiment und liefen ein Stück auf dem Grat zurück, bis wir schliesslich auf der anderen Seite über den normalen Wanderweg abstiegen und so den Schimbrig umrundeten. Auch hier war der Weg genügend steil und führte durch weitere Kuhweiden - ich fand die Kuhdichte auf dieser Wanderung aussergewöhnlich hoch.

Im Tal folgten wir dem Bach zurück nach Gfellen und ich lernte noch, dass durch das Entlebuch tatsächlich die Entle fliesst.



Wanderinfos:
  • Gewandert: Sonntag, 16. Juni 2019
  • Route: Gfellen - Understettili - Chüeschimbrig - Schimbrigbad - Schimbrig - Ober/Under Loegg - Hinter/Vordergrund - Brüdern - Gfellen
  • Unsere Wanderzeit: 4 h 5 min
  • Distanz: 14,5 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 900 m





Donnerstag, 20. Juni 2019

Schneefelder im Regen - Grenzwertiges Finale auf der Via Alpina (19. + 20. Etappe Via Alpina)

@wandernohneende
"Bei jedem Wetter" war von Anfang an das Motto all unserer Wanderprojekte gewesen. Insbesondere Regen hatte uns nie vom Wandern abgehalten und gerade auf dem ersten Drittel der Via Alpina hatten wir ausgiebig testen können, wie wetterfest wir wirklich waren. Daher passte es irgendwie, dass auch das Finale der Via Alpina im Zeichen des Regens stand.

Bereits beim Frühstück konnte man durch ein grosses Fenster dem Regen zusehen. Wir gönnten uns schliesslich für die kurze Strecke von unserer Unterkunft in L'Etivaz nach La Lécherette den Bus. Dann spannten wir unsere Regenschirme auf und machten uns auf, ein weiteres Mal dem Wetter zu trotzen.

Unsere Route führte zunächst hoch über dem Lac de l'Hongrin durch und am grauen Horizont tauchte schon bald unser Ziel, der Rochers de Naye, auf. Vor dem Aufstieg dorthin mussten wir zunächst aber den Abstieg durch eine abschüssige, durchweichte und sehr matschige Kuhweide meistern. Am Schluss klebte der Dreck zentimeterdick an den Sohlen unserer Wanderschuhe.

@wandernohneende
Lac de l'Hongrin mit
Rochers de Naye (rechts)
Da sich der Regen auch zur Mittagszeit keine Auszeit nahm, machten wir im Schutz einer grosser Tanne Pause. Danach folgte der letzte Aufstieg der Via Alpina. Am Col de Chaude galt es einen unmarkierten Abzweiger nicht zu verpassen, und da sich unsere Gruppe im Nebel teilweise aus den Augen verloren hatte, war eine Weile unklar, ob wirklich alle auf dem richtigen Weg waren - doch am Schluss erwischten alle die richtige Kurve.

Der nachfolgende Aufstieg über einen Grat hätte bei schönem Wetter sicher eine beeindruckende Aussicht geboten. Bei Wolken und Regen sah man indessen nur ein paar Meter weit und ohnehin galt unsere ungeteilte Aufmerksamkeit dem ausgesetzten, nassen Pfad. Bei einer besonders abschüssigen Stelle, wo ein Teil des Wegs abgerutscht war, kamen uns die ersten Bedenken, wie sicher die Wanderung bei diesen Wetterbedingungen war.

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Wolkige Abendstimmung über
dem Genfersee
Diese Bedenken verstärkten sich merklich, als wir die Nordseite des Grats erreichten und plötzlich oberhalb eines steilen, schneebedeckten Abhangs standen, dessen genaue Ausmasse durch den Nebel verdeckt wurden. Nachdem wir uns zunächst von Fussspuren im Schnee zu einer Querung des ersten Schneefeldes verleiten liessen, fanden wir schliesslich doch noch einen Weg um den Schnee herum. Eine luftige Treppe durch den schneebedeckten Kräutergarten ersparte uns das zweite Schneefeld, doch dann - das Ziel war bereits in Sichtweite - gab es keine Alternativen mehr, als durch Schnee zu stapfen. Die Wolken hatten sich unterdessen zumindest so weit gelichtet, dass wir sehen konnten, dass ein Sturz nicht über einer Felswand, sondern in einem Lawinennetz geendet hätte.

Nass, dreckig und leicht unterkühlt kamen wir schliesslich auf dem Rochers de Naye (1'967 m) an. Mit der Bahn ging es zu unserer Unterkunft etwas unterhalb des Gipfels. Die Herberge war eine etwas seltsame Mischung aus einem sehr gediegenen Restaurant, für welches wir  - selbst nachdem wir unsere nassen und dreckigen Kleider gewechselt hatten - nicht schick genug angezogen waren, und einem sehr rudimentären Hotel, wo wir uns zu zwölft eine einzige, sehr dürftige Etagendusche teilen mussten.

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Gorge du Chauderon
Am nächsten Morgen zog es die Hälfte unserer Gruppe vor, mit der Bahn nach Montreux hinunter zu fahren. Der Rest beschloss, die Via Alpina - trotz Starkregenwarnungen - zu Fuss zu beenden. Und wir wurden für unsere Unerschrockenheit belohnt! Nicht nur gab es kurze sonnige Abschnitte, die sogar einen Blick auf den Genfersee erlaubten, sondern die Gorge du Chauderon bescherte uns einen unerwarteten Höhepunkt zum Abschluss: Die senkrechten Felswände der tiefen Schlucht waren mit einer üppigen grünen Vegetation überzogen, so dass wir uns in einem tropischen Regenwald wähnten.

In Montreux stiessen wir schliesslich auf unseren Via Alpina-Erfolg an: 3 Jahre, 6 Kantone, 14 Alpenpässe, 390 Kilometer und über 20'000 Höhenmeter - quer durch die Schweiz von Vaduz bis Montreux. Wir hatten es geschafft!





Wanderinfos:
  • Gewandert: Sonntag/Montag, 9./10. Juni 2019 (Teil 2 Pfingstwochenende 2019)
  • Route: Le Lécherette - Col de Sonlomont - La Marmette - Col de Chaude - Plan d'Areine - Rochers de Naye (Sonntag); Haut-de-Caux - Glion - Gorge du Chauderon - Montreux (Montag) (Etappen 19 und 20 der Via Alpina/ nationale Route Nr. 1)
  • Unsere Wanderzeit: 6 h 10 min (Sonntag); 2 h (Montag)
  • Distanz: 19,5 km (Sonntag); 6,5 km (Montag)
  • Höhenmeter (Aufstieg): 1'450 m (Sonntag); 80 m (Montag)
  • Übernachten: Hotel Le CouCou, Haut-de-Caux
  • Alle Etappen der Via Alpina gibt es hier


Donnerstag, 13. Juni 2019

Bergfrühling im Berner Oberland (16. + 17. Etappe Via Alpina)

@wandernohneende
Trütlisbergpass
Nach drei Jahren und über 300 km stand Pfingsten endlich das Finale unseres Via Alpina-Projektes an. Nicole hatte die übrig gebliebenen Etappen so strukturiert, dass sie in das verlängerte Wochenende und zu den vorhandenen Übernachtungsmöglichkeiten passten. Von ihr stammte auch der beste Ausrüstungstipp für das Wochenende: Winterteller für die Wanderstöcke.

Bei strahlendem Sonnenschein starteten wir ins der Lenk. Zu Beginn führte die Strecke durch eine hübsche Schlucht, wo der Wallbach über kleine Wasserfälle die Felsen hinab sprudelte. Kurz danach erreichten wir die Baumgrenze und die ersten Schneefelder, die dieses Jahr einfach nicht verschwinden wollten. Doch dort wo der Schnee bereits geschmolzen war, blühten die Krokusse, so dass man sich entscheiden musste, ob man lieber im Schnee nasse Füsse holen oder die Blumenpracht niedertrampeln wollte. Auf dem Trütlisbergpass (2'037 m) hatten wir den höchsten Punkt des Tages erreicht und während wir die Aussicht genossen, flüchtete eine Murmeltierfamilie quer über ein Schneefeld.

@wandernohneende
Trittlisattel
Auf uns wartete anschliessend der lange Abstieg nach Gstaad, der schier endlos zu sein schien: Zuerst rutschten wir durch Schnee und Matsch den Hang hinab (froh waren die, die ihre Gamaschen eingepackt hatten). Dann wanderten wir über einen breiten Schotterweg, bis die Landschaft kurz vor den Luxuschalets von Gstaad wieder lieblicher wurde, und wir dem Uferwäldchen des Turbachs folgten. Die Jugendherberge, wo wir die Nacht verbrachten, erreichten wir schliesslich gerade noch rechtzeitig, bevor der Regen einsetzte und das Abendessenbuffet abgeräumt wurde.

Am nächsten Morgen stockten wir in Gstaad zunächst die Essensvorräte für die nächsten Tage auf und ich kaufte mir einen Regenschirm, obwohl auch an diesem Tag kaum eine Wolke am Himmel zu sehen war - doch die Investition von CHF 8.95 würde sich an diesem Wochenende noch auszahlen. Nach dem Einkaufen fing der anstrengende Teil des Tages an: Die Wanderung begann mit einem Aufstieg durch den Wald, wobei ein Mitwanderer vorschlug, die Steigung in meinem Blog als "sanft" zu beschreiben - dies wäre aber eine glatte Lüge gewesen.

@wandernohneende
Nachdem der erste Steilhang überwunden war, wurde das Gelände offener und die Wanderung abwechslungsreicher: Sie führte durch sonnendurchflutete Wälder und blühende Wiesen, bis wir den zerklüfteten Trittlisattel (1'951 m) erreichten. Auf dem Grat lagen noch ein paar Schneereste, die uns aber nicht behinderten. Am Col du Jable überschritten wir die Kantonsgrenze und stiegen steil in den Kanton Waadt hinunter.

Die Via Alpina führte uns zielgenau zu unserer nächsten Unterkunft, dem Hotel du Chamois in L'Etivaz, das von aussen etwas verlassen aussah, sich von innen aber als ein gemütliches und uriges Haus herausstellte, wo wir sehr herzlich empfangen wurden - und wir uns für die angekündigte Regenschlacht des nächsten Tages stärken konnten.




Wanderinfos:
  • Gewandert: Freitag/Samstag, 7./8. Juni 2019 (Teil 1 Pfingstwochenende 2019)
  • Route: Lenk - Wallegg - Undere/Obere Lochberg - Trütlisbergpass - Wintermatte - Turbach - Gstaad (Freitag); Gstaad - Obers Motzi - Vorders/Hinders Eggli - Wilde Bode - Trittlisattel - Col de Jable - Gros/Petit Jable - L'Etivaz  (16. und 17. Etappe der Via Alpina/ nationale Route Nr. 1)
  • Unsere Wanderzeit: 6 h (Freitag); 5 h 20 min (Samstag)
  • Distanz: 21 km (Freitag); 17 km (Samstag)
  • Höhenmeter (Aufstieg): 1'100 m (Freitag); 1'200 m (Samstag)
  • Übernachten: Jugendherberge Gstaad Saanenland, Saanen (Freitag); Hotel Du Chamois, L'Etivaz (Samstag) 
  • Weitere Etappen der Via Alpina gibt es hier 





Donnerstag, 6. Juni 2019

Walliser Spezialitäten: Sonne, Suonen, Schluchten (2/2)

@wandernohneende
Aussicht auf Brig
Da ich am zweiten Tag meines Walliser Wochenendes nicht von der wankelmütigen SBB abhängig war, konnte ich früh starten. Dieser Frühstart zahlte sich auch aus, denn diesmal ging auf die Südseite des Rhonetals und beim Aufstieg nach Blatten war ich froh um jeden schattenspendenden Baum. Etwas oberhalb des Weilers Hegdorn hatte ich die erste Hälfte der Höhenmeter hinter mir und der Weg führte etwas flacher unterhalb eines Felsbandes durch und bot einen schönen Ausblick nach Brig hinunter - obwohl zugegebenermassen Brig von oben nur beschränkt schön ist und im Wesentlichen aussieht, als würde es nur aus Geleisen und Bahnhof bestehen.

@wandernohnenende
Geimen
Ich durchquerte das hübsche Mini-Dörfchen Geimen und bog danach ins Blindtälli ein. Darauf hatte ich mich schon gefreut, denn ich kannte das idyllische Tal, welches zwischen senkrechten Steilwänden eingebettet liegt, schon von einer früheren Wanderung und ich war immer noch der Meinung, dass es mit der schönsten Vita Parcours-Strecke der Schweiz aufwarten kann. Ein letzter steiler Anstieg brachte mich nach Blatten, wo ich erstmal Pause machte und das Bergpanorama genoss.

Kurz nach Blatten tauchte ich wieder in den Wald ein und  dieser konnte es in Sachen Idylle dem Blindtälli aufnehmen: Knorrige Bäume, die auf moosüberzogenen Felsen wuchsen, grüne Tümpel, in welchen sich die Sonnenstrahlen spiegelten, und der Duft von Tannnadeln und Harz machten den Eindruck vom Märchenwald perfekt!

@wandernohneende
Massaschlucht
Das Märchen endete etwas abrupt auf einer asphaltierten Strasse. Eine breite Brücke führte über die Massa und auf der einen Seite konnte man tief die Schlucht hinabsehen und auf der anderen hoch zur Gibidum-Staumauer. Ich folgte dem Massaschluchtweg aus dem Tal heraus, der immer schmaler wurde, bis er ausgesetzt der Felswand entlang führte - nach dem Kettenweg durch die Saltinaschlucht vom Vortag trieb dies meinen Puls aber nicht mehr in die Höhe.

Der Abstieg nach Bitsch führte über einen steilen, sonnenausgesetzten Hang, so dass ich selbst beim Runterlaufen ins Schwitzen kam. Abkühlung bot das milchig weisse Wasser der Bitscheri, welcher ich ein Stück folgte, bis ich endgültig von den Suonen und Schluchten Abschied nehmen musste. Die Sonne blieb mir auf der - störungsfreien - Heimreise erhalten.


Der erste Teil des Walliser Wochenendes mit Suone Visperi und Saltinaschlucht findet sich hier.




@wandernohneende
Wanderinfos:
  • Gewandert: Sonntag, 2. Juni 2019
  • Route: Brig - Naters - Hegdorn - Bitschji - Geimen - Blindtälli - Blatten - Blattnerschliecht - Cholnera - Massaschlucht - Wasen - Bitsch
  • Meine Wanderzeit: 5 h
  • Distanz: 16,9 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 950 m


Montag, 3. Juni 2019

Walliser Spezialitäten: Sonne, Suonen, Schluchten (1/2)

@wandernohneende
Visperi
Endlich kam der Sommer! Ich beschloss, dieses lang ersehnte Ereignis mit einem spontanen Wanderwochenende im Wallis zu feiern. Dagegen beschloss die SBB, meine Feierlaune einem Test zu unterziehen: Mein Zug ins Wallis endete ausserplanmässig bereits in Spiez. Nach einer informationsarmen Wartezeit auf dem überfüllten Bahnsteig wurden schliesslich sämtliche gestrandeten Passagiere der gut besetzten Doppelstockkomposition in den ebenfalls gut besetzten nachfolgenden - einstöckigen - Zug gepackt und dieser dann noch über die alte Lötschbergstrecke umgeleitet. Meine Nerven waren daher leicht angespannt, als wir mit einer zweistündigen Verspätung doch noch in Visp eintrafen, wo ich endlich mit Wandern anfangen konnte.

@wandernohneende
Zutraulicher Wanderkollege
Ich durchquerte die Visper Altstadt und nach einem kurzen Aufstieg zum Waldrand erreichte ich die Visperi, die Suone der ich im ersten Teil der Wanderung folgen wollte. Der Pfad führte immer direkt dem schmalen Wasserkanal entlang und schnell ging es meinen Nerven wieder einwandfrei und ich konnte die Wanderung in vollen Zügen geniessen. Über weite Teile lag die Strecke im Wald, welcher einen angenehmen Schutz vor der Mittagshitze bot. Zwischendurch hatte man immer wieder Blick hinunter in das lärmige Rhonetal, wobei es bei den zeitweise ausgesetzten Wegstellen anzeigt war, sich mehr auf die Füsse als auf die Aussicht zu konzentrieren.

Ich folgte der Visperi bis sie schliesslich ins Nanztal abbog. Dort stieg ich kurz ins Tal hinunter, um die Gamsa zu überqueren, und stieg auf der anderen Seite wieder den Hügel hoch zur nächsten Suone, der Oberen Gliseri. Diese floss ziemlich versteckt durch eine Wiese und ich hätte sie verpasst, wenn ich sie nicht plötzlich hätte plätschern hören.

@wandernohneende
Kettenweg Saltinaschlucht
Nach der Gliseri endeten die Suonen vorerst und über breite Waldwege der Talflanke entlang erreichte ich den zweiten Teil meiner Wanderung: Die Saltinaschlucht. Der Einstieg zur Schlucht war mit einer beunruhigenden Anzahl von Warntafeln und einem umfassenden Haftungsausschluss der Gemeinde Brig versehen. Nach einem kurzen Abstieg und einem Durchstieg durch einen Tunnel erreichte ich den "Kettenweg". Der schmale Pfad schmiegte sich ausgesetzt an die Felswand, während tief unter mir die Saltina rauschte. Spektakulär war auch der Blick auf die senkrechten Felswände gegenüber, wobei man sich auch hier von der Aussicht nicht zu sehr ablenken lassen durfte - bei einem falschen Schritt hätten auch die namensgebenden Ketten nichts genutzt.

Am Ende des Kettenwegs führte die Route hinunter zum Fluss und über einen breiten, ungefährlichen Spazierweg wanderte ich wieder aus der Schlucht hinaus und folgte der Saltina weiter direkt bis ins Stadtzentrum von Brig. Dort fand ich auch heraus, warum ich an diesem Tag so wenig Wanderern begegnet war: Offenbar hatte die ganze Briger Bevölkerung den Sommeranfang im Schwimmbad gefeiert.


Den zweiten Teil des Walliser Wochenendes mit der Massaschlucht gibt es hier.



Wanderinfos:
  • Gewandert: Samstag, 1. Juni 2019
  • Route: Visp - Hubel - Suone Visperi - Waldmatte - Suone Obere Gliseri - Holzji - Saltinaschlucht - Wickert - Napoleonsbrigga - Brig
  • Distanz: 16,7 km
  • Meine Wanderzeit: 4 h 30 min
  • Höhenmeter (Aufstieg): 550 m