Donnerstag, 9. Mai 2024

Über den Weissenstein: Runde Höhlen und matte Hasen

@wandernohneende
Der Jura rund um den Weissenstein kann mit zahlreichen bekannten und unbekannteren Höhlen aufwarten. Nach dem Bärenloch und dem Franzosenloch wollte ich mit dem Rundloch einer weiteren Höhle in dieser Gegend einen Besuch abstatten.

Ich begann die Wanderung in Solothurn am Bahnhof und schlenderte zunächst gemütlich durch die schöne Altstadt einschliesslich eines Abstechers in die berühmte St. Ursenkathedrale. Nur etwas ausserhalb der Stadt war der Einstieg zur ebenso berühmten Verenaschlucht. Idyllisch plätschert der kleine Bach entlang von moosbewachsenen Felsen. 

Die Schlucht soll ein Kraftort sein - und Kraft sollte ich für den folgenden Aufstieg noch brauchen. Dieser begann aber erst richtig hinter Rüttenen. Von dort führte die zunächst breite Waldstrasse mehr oder weniger geradeaus den Hang hoch, bevor der Weg schmaler und kurviger wurde.

Der Abzweiger zum Rundloch war zwar nicht markiert, aber trotzdem einfach zu finden: Bei der ersten Haarnadelkurve nach dem Wegpunkt "Stigelos" geradeaus in den Wald laufen, statt weiter dem Wanderweg zu folgen. Ein auf den zweiten Blick gut erkennbarer, schmaler Trampelpfad führt teilweise etwas ausgesetzt dem abschüssigen Hang entlang. Der kleine Abstecher ist technisch als T4 einzuschätzen und braucht etwas Trittsicherheit und Orientierungsvermögen.

@wandernohneendeAls ich den Fuss einer senkrechten Felswand erreichte, war ich denn auch kurz unschlüssig über die weitere Wegführung, doch im Fels verankerte Ketten halfen nicht nur beim Überwinden von kurzen Kraxelstellen, sondern bestätigten auch, dass ich mich nicht im Steilhang verirrt hatte. 

Schliesslich erreichte ich eine kleine Felsterrasse. Von dort führte eine luftige Eisentreppe zum Rundloch hinauf. Nach einer kurzen Aussicht-Geniess-Pause machte ich mich vorsichtig auf dem gleichen Weg zurück zum markierten Wanderweg. Dieser führte weiter im Zickzack steil aufwärts und ich verstand nicht, warum das Wegstück "Stigelos" heisst, denn Stiegen - Treppenstufen - hatte es mehr als genug. Eine hübsche Bank auf einem Felsvorsprung und mit freier Sicht ins Mittelland bot Platz für eine willkommene Verschnaufpause.

@wandernohneende
Kurz danach erreichte ich den Nesselboden. Nach einem kurzen Studium der Wegweiser entschied ich mich, den eigentlichen Gipfel des Weissensteins auszulassen und stattdessen direkt Richtung Hasenmatt zu gehen. Nach einem kurzen Aufstieg durch einen lichten Wald erreichte ich das weitläufige offene Plateau und bog in den Jurahöheweg ein. 

Ein letzter steiler Anstieg brachte mich schliesslich ziemlich ermattet auf die Hasenmatt (1'445 m), den höchsten Punkt des Kantons Solothurn. Nach einer ausgiebigen Pause unter dem markanten Gipfelkreuz stieg ich via Chessel dem Rüschbach entlang nach Gänsbrunnen ab.




Wanderinfos:

  • Gewandert: Mittwoch, 1. Mai 2024
  • Route: Solothurn - Verenaschlucht - Rüttenen - Stigelos - Rundloch (T4) - Stiglos - Nesselboden - Hinterweissenstein - Hasenmatt - Chessel - Gänsbrunnen
  • Meine Wanderzeit: 5 h 30 min
  • Distanz: 19 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 1'200 m
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