Sonntag, 17. April 2022

Cima della Trosa - Vorfrühling im Tessin

@wandernohneende
Ich entschied mich spontan, die diesjährige Wandersaison mit einem Abstecher ins Tessin zu eröffnen. Die passende Wanderung dazu fand ich in der Facebookgruppe "Berg und Alpinwandern - Ausflüge Tessin". 

Der Start lag in Mergoscia, von wo man eine gute Sicht auf den immer noch leeren Verzasca-Stausee hatte. Die Wanderung begann - typisch Tessin - mit vielen Treppenstufen, zunächst durch das hübsche Dörfchen Mergoscia, dann durch einen blattlosen Birkenwald. Ein paar wenige Blümchen hoben sich farbig vom braunen Laub ab, ansonsten waren die Frühlingszeichen noch spärlich. 

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Immer wieder passierte ich kleine Rustici-Siedlungen, wobei einige der Steinhäuschen zu lauschigen Ferienhäuschen ausgebaut waren. Ich fantasierte gerade von einen ausgedehnten Urlaub in einem abgelegenen Rustico, als eine Bewegung im Augenwinkeln mich aus aus meinen Träumereien herausholte: Eine gefleckte Schlange brachte sich - nicht besonders eilig - vor mir in Sicherheit. 

Nach dem kleinen Weiler Faedo hatte ich die Waldgrenze erreicht und mein Gipfelziel, die Cima della Trosa, erhob sich direkt vor mir. Braune Farbtöne dominierten die Landschaft und an der Flanke der Trosa lag noch etwas Restschnee - auch hier stellte sich der Frühling zur zögerlich ein. 

Bei der Alpe di Bietri begann der Schlussanstieg. Der Weg wand sich in weiten Serpentinen den Hang hoch, bis ich eine meiner grundlegenden Wanderregeln über den Haufen warf: Keine weiss/blauen Routen zu gehen, wenn ich alleine unterwegs bin. Doch mir schien die blau/weisse Strecke direkt über den Kamm nicht nur massiv kürzer, sondern auch weniger schneebedeckt als die rot/weisse Alternativroute, die weiter in grossen Kurven zum Gipfel führte.

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Tatsächlich war der Aufstieg technisch nicht besonders schwierig - dafür teilweise sehr steil. Rechterhand hatte ich Sicht in ein breites Tal hinein, wobei es eine Weile dauerte, bis ich mich orientieren konnte und feststellte, dass ich ins Maggiatal blickte. 

Ich kam ziemlich ins Schnaufen, bis ich endlich das grosse Gipfelkreuz der Cima della Trosa (1'869 m) erreicht hatte. Doch die Anstrengung hatte sich gelohnt. Der Gipfel scheint nicht unbekannt zu sein, denn während ich beim Aufstieg alleine unterwegs gewesen war, hatten sich hier schon zahlreiche Wanderer versammelt, wobei die meisten den Aufstieg wohl mit der Sesselbahn zum Cimetta abgekürzt hatten. In umgekehrter Richtung kommt man bei dieser Wanderung vermutlich kaum ins Schwitzen.

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In meiner Richtung ging es zum Gipfel des Cimettas (1'672 m) mehrheitlich abwärts und nach einem Abstecher auf die Aussichtsplattform belohnte ich mich mit einer Pizza auf der Terrasse des Bergrestaurants. Mit zahlreichen anderen Sonntagsausflüglern spazierte ich zum Abschluss weiter zum Cardada (1'329 m) hinunter, von wo ich mit der Gondel bequem nach Locarno hinunterschaukelte. Die Wandersaison hätte schlechter anfangen können. 



Wanderinfos:

  • Gewandert: Sonntag, 10. April 2022
  • Route: Mergoscia - Fossei - Bresciàdiga - Faedo - Alpe di Bietri - Pkt. 1656 (Wegstück bis Gipfel T4) - Cima della Trosa - Cimetta - Alpe Cardada - Cardada
  • Meine Wanderzeit: 4 h 30 min
  • Distanz: 13,3 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 1'200 m

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