Donnerstag, 15. Mai 2025

Abkürzung auf den Corona di Pinz

@wandernohneende
Vor ein paar Jahren hatte ich eine Wanderung auf den Pizzo Leone gemacht. Beim Abstieg hatte ich damals eigentlich einen Schlenker über den Corona di Pinz geplant, doch die Zeit reichte schliesslich nicht mehr. Seither spukte mir der Corona di Pinz als Gipfelziel im Hinterkopf herum und der freie 1. Mai in diesem Jahr gab mir endlich die Gelegenheit, dieses Ziel abzuhaken.

Ich startete in Gruppaldo und spazierte zunächst entlang eines gewundenen Strässchens durch ein sehr schönes Wohnquartier. Alle Häuser hatten eine sehr bevorzugte Wohnlage mit einem spektulären Blick über den Lago Maggiore. Den besten Blick hatte eine Villa direkt am Waldrand, die auch als Schloss durchgegangen wäre: Sie war von einer hohen Steinmauer umgeben, hatte ein riesiges Eingangstor und einen regelrechten, zinnenbesetzten Wehrturm. 

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Über Stock und Stein ging der Aufstieg im Wald weiter, wobei zunächst der Stein überwog, dann der Stock. Der ausgeschilderte Wanderweg überwand den Schlusshang in weiten Bögen, doch ich hatte auf der Karte eine Abkürzung entdeckt, die mich auf direktem Weg auf den Gipfel führen sollte. 

Zwar war zunächst auf dem wurzelüberwachsenen Waldboden kein Pfad zu entdecken, doch als ich schliesslich eine Wegspur erspäte, wähnte ich mich richtig und gratulierte mir bereits zu meinen Kartenlesekünsten - bis sich die Spur im Steilhang verlor. Ich kraxelte weglos durch den abschüssigen Hang, bis ich die nächste Wegspur entdeckte, die aber ebenfalls plötzlich wieder verschwand. Das wiederholte sich ein paar Male, bis ich schliesslich - ziemlich ausser Atem - direkt am senkrecht abfallenden Grat ein schmales Weglein entdeckte, das mich doch noch bis auf den Gipfel führte.

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Auf dem Corona di Pinz (1'294 m) setzte ich mich auf die Aussichtsbank, erholte mich von der unterwartet anstrengenden und abenteuerlichen Abkürzung - die mir übrigens keine Zeit eingespart hatte - und genoss ausgiebig den Blick auf den Lago Maggiore und das Maggiadelta.

Für den Abstieg folgte ich dem offiziellen Wanderweg, der zwar weniger abenteuerlich, dafür aber durchgehend und nicht so steil war. Der Weg mündete schliesslich tessintypisch in endlosen Treppenstufen.

In Ronco sopra Ascona hatte ich die Wanderung eigentlich beenden wollen. Da es mit der öV-Verbindung nicht nahtlos klappte, entschloss ich mich spontan, bis Ascona weiterzuwandern. Damit endete die Wanderung wie sie begonnen hatte - mit einen Spaziergang durch bevorzugte Wohnlagen mit Seeblick.

 

 

Wanderinfos:

  • Gewandert: Donnerstag, 1. Mai 2025 
  • Route: Gruppaldo - Colle San Marco - Prato Coltella - Manzone - Alticcio - Corona di Pinz - Cassina del Gatto - Crumiaga - Non - Ronco spora Ascona - Croasca - Ascona
  • Meine Wanderzeit: 5 h
  • Distanz: 12,6 km
  • Höhenmeter: 900 m; 1'100 m  

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