Donnerstag, 1. Dezember 2022

Aussichtsreiches am Pizzo Leone (Herbstliches Tessin 1/2)

@wandernohneende
Ich verbrachte ein paar kurzfristig angefallene Ferientage im Tessin, was mir die Gelegenheit gab, endlich einmal den Pizzo Leone zu erklimmen. 

Von Locarno herkommend bot die Busfahrt nach Brissago entlang der schmalen Uferstrasse den ersten schönen Blick über den Lago Maggiore und die Brissagoinseln, angereichert mit einem pittoresken Wolkenband über dem See. Schöne Blicke auf den Lago Maggiore würde es an diesem Tag noch zuhauf geben. In Brissago startete die Wanderung - Tessin typisch - mit einem stufenreichen Aufstieg durch das Dörfchen, das sich bis weit oben am Hang hinzog. Treppenstufen würde es auf dieser Wanderung auch noch zuhauf geben - noch mehr als schöne Ausblicke auf den Lago Maggiore. 

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Als ich den Waldrand erreichte, folgte ich einem laubbedeckten Pfad - immer weiter aufwärts - durch den herbstlichen Kastanienwald. Ich passierte kleine Weiler und bei Comasca fand ich den perfekten Baumstrunk für eine Pause mit einer ungehinderten Aussicht über die glitzernde Fläche des italienischen Teils des Lago Maggiores. Soviel Licht waren meine Augen kaum mehr gewohnt.

Anschliessen zog die Steigung nochmals etwas an und der dichte Kastanienwald wurde von einem lichten Birkenwäldchen abgelöst, bis ich die Waldgrenze schliesslich ganz hinter mir liess. Ab Naccio führen zwei Wege auf den Pizzo Leone, so dass man eine kleine Rundwanderung zum Gipfel machen kann. Ich wählte für den Aufstieg den unteren Weg, der zunächst eher flach durch die Bergflanke führte und die restlichen Höhenmeter für den steinigen Schlussanstieg aufsparte.

Und dann hatte ich endlich den Pizzo Leone (1'659 m) erreicht. Was für ein Ausblick! Vor mir lag der Lago Maggiore, hinter mir das Centovalli und um mich herum unzählige Alpengipfel. Trotz eines frischen Windes machte ich eine ausgiebige Pause, denn es widerstrebte mir, diesen tollen Flecken allzu schnell wieder zu verlassen. 

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Für den Abstieg nahm ich den oberen Weg über den Grat und hier reihte sich ein Aussichtspunkt an den nächsten und man bekam einen Eindruck von der Länge des Lago Maggiores. Ich kam kaum vorwärts, weil ich immer wieder stehenbleiben musste, um die Landschaft zu geniessen und Fotos zu machen.

@wandernohneende
Wieder bei der Alpe Naccio angekommen, beschleunigte ich meine Schritte, denn die Sonne stand schon merklich tiefer - trotz den warmen Temperaturen war es halt doch November - und ich hatte einen langen Abstieg vor mir. Und dieser Abstieg bestand - ich übertreibe nicht (viel) - ausschliesslich aus Stufen. Diese waren zudem mit einer dicken Laubschicht bedeckt, was so viel Konzentration erforderte, dass ich beim Abstieg kaum weniger schwitzte als beim Aufstieg. 

Dank einem zusätzlichen Schlussspurt erwischte ich in Ronco sopra Ascona minutengenau den Bus zurück nach Locarno.



Wanderinfos:

  • Gewandert: Freitag, 18. November 2022
  • Route: Brissago, Municipio - Cartogna - Gadero - Corte - Comasca - Naccio - Canva - Pizzo Leone - Naccio - Porera - Non Campi di Pietro - Ronco sopra Ascona
  • Meine Wanderzeit: 5 h 50 min
  • Distanz: 16,6 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 1'450 m

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