Die Wolken hingen noch tiefer über Elm als vor einer Woche und wieder war nichts vom Martinsloch zu sehen, als wir uns aufmachten, weiter der Via Alpina zu folgen. Unmittelbar nachdem wir das kleine Dörfchen durchquert hatten, führte der Weg den Wald hoch. Wir durchquerten ein paar hölzerne Lawinenverbauungen und fanden kurz danach eine praktische Trockenmauer, um es uns für eine Pause gemütlich zu machen. Doch kaum hatten wir uns hingesetzt, setzte der Regen ein. Als wir uns wetterfest machten, zeigte sich, dass nicht nur ich regen-technisch aufgerüstet hatte.
Elm |
Eigentlich war der Plan gewesen, in der Skihütte Obererbs zu übernachten, doch deren Umbaupläne hatten einen Strich durch unsere Übernachtungspläne gemacht. Nachdem das Wetter zudem einen weiteren Strich durch unseren Ersatzplan - von Obererbs über die Via Suworow zurück nach Elm zu wandern - gemacht hatte, waren wir bereits bei Plan C angelangt: Bequem und trocken mit dem Bus zurück nach Elm fahren, wo wir im Hotel Segnes komfortabel untergebracht waren.
Am nächsten Morgen hingen die Wolken noch etwas tiefer über Elm. Die Busfahrerin, die uns nach Obererbs hoch bringen sollte, war leicht überfordert, einerseits ob der unerwartet grossen Anzahl an dem Wetter trotzenden Wanderern, andererseits ob den modernen Online-Tickets. Wir verliessen Elm, ohne dessen zwei bekannteste Sehenswürdigkeit gesehen zu haben: Das Martinsloch und Vreni Schneider.
Blick zurück zum Richetlipass |
Der erste Teil führte über einen Wiesengrat, auf welchem die Blumen kniehoch standen. Als wir schliesslich ins Durnachtal einbogen, konnte man dessen Schönheit zwischen den Nebelfetzen hindurch nur erahnen. Bei Längstafel wurden wir von der Älplerin der Alp Vorderdurnachtal mit heissem Kaffee und Tee versorgt und wir waren uns alle einig: Trotz Wetter und Wolken, es war eine schöne Wanderung!
Das letzte - steile - Stück führte dann schliesslich durch eine kleine, moosbewachsene Schlucht und die dichten Baumkronen hatten den Vorteil, dass sie Schutz vor dem Regen boten. Als wir in Linthal ankamen, konnte ich mir über eines sicher sein: Meine Regenausrüstung ist für meinen Lappland-Urlaub bereit!
Wanderinfos:
- Gewandert: Samstag/ Sonntag, 1./2. Juli 2017
- Route: Elm - Gütli - Empächli - Hengstboden - Obererbs (Samstag); Obererbs - Fruchtplanggen - Wichlenmatt - Richetlipass - Ober Stäfeli - Längstafel - Linthal (Sonntag) (4. Etappe der Via Alpina/nationale Route Nr. 1)
- Unsere Wanderzeit: 3 h 15 min (Samstag); 5 h 10 min (Sonntag)
- Distanz: 10,7 km (Samstag); 14 km (Sonntag)
- Höhenmeter (Aufstieg): 890 m (Samstag); 730 m (Sonntag)
- Übernachten: Gasthaus Segnes, Elm
- Weitere Etappen der Via Alpina finden sich hier
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