Sonntag, 25. Juni 2017

Feuchtigkeitsprobleme am Foopass (2. + 3. Etappe Via Alpina)

Da in den Bergen der Schnee endlich geschmolzen war, konnten wir die nächsten Etappen der Via Alpina unter die Füsse nehmen. Und die Hitze der letzten Tage hatte nicht nur die Alpenpässe passierbar gemacht, sondern bescherte uns - zumindest für die erste Hälfte des Wochenendes - tropische Verhältnisse. Der Himmel war zwar bedeckt, als wir am Samstag in Sargans starteten, doch die hohe Luftfeuchtigkeit machte uns zu schaffen, kaum hatten wir den Aufstieg ins Weissentannental erreicht, so dass wir im Laufe des Tages noch mehrmals froh waren, dass die Sonne nicht auch noch auf uns herunter brannte.

Wir begannen das Wochenende gemütlich und nahmen uns viel Zeit für Pausen und Abstecher ins lokale Gastgewerbe. Landschaftlich ist das Weisstannental - eingeklemmt zwischen steilen Felswänden, über welche kleine und grosse Wasserfälle stürzen - sehr grün und bewaldet, auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob ich auch nur eine einzige Weisstanne gesehen habe. Am späteren Nachmittag erreichten wir bereits die Alp Siez, wo wir sehr freundlich empfangen und bewirtet wurden. Nach dem Abendessen sassen wir noch lange draussen und genossen den warmen Abend und die lustige Gesellschaft.

Am nächsten Morgen war der Himmel immer noch bedeckt, doch im Gegensatz zum Vortag fiel aus den Wolken Regen und die Temperaturen waren spürbar gesunken. Gesunken war damit auch bei einigen Mitwanderern die Motivation, zum Foopass hochzusteigen. Nur gerade etwas mehr als die Hälfte unserer Wandergruppe liess sich vom Wetter nicht beeindrucken und machte sich auf den Weg in Richtung der tief hängenden Wolken am Ende des Tals.

Für mich war es eine gute Gelegenheit, meine neuen Regenhosen zu testen und dafür boten sich ideale Bedingungen: Kaum hatten wir den ersten grösseren Anstieg erreicht, setzte der Regen ein und verwandelte den steilen Bergweg in ein Schlammbett. Zudem mussten unzählige Bäche und Rinnsale überquert werden, so dass jeder bis am Ende des Tages herausfand, ob seine Schuhe wasserdicht waren oder nicht. Doch trotz - oder gerade wegen - des Regens erschien uns die einsame Landschaft wunderschön.

Kurz unterhalb des Foopasses erbettelten wir bei einer Alp Kaffee und Tee als Stärkung für die letzten paar Höhenmeter bis zur Passhöhe. Dieser letzte Abschnitt führte durch ausgedehnte Felder von blühenden Alpenrosen. Auf dem Foopass selber (2'223 m) regnete es zwar nicht mehr, trotzdem verweilten wir dort nur ein paar Augenblicke, zu ungemütlich bliess der Wind über den ausgesetzten Grat.

Während des langen Abstiegs öffneten sich immer mehr blaue Löcher in der Wolkendecke und je tiefer wir kamen, desto tropischer wurden wieder die Verhältnisse. Das Tosen von Wasserfällen und das Bimmeln von Kuhglocken war die begleitende Geräuschkulisse, während wir entlang von breiten Waldwegen immer tiefer ins Tal hinab stiegen, bis wir schliesslich Elm erreichten. Leider sahen wir weder das Martinsloch noch Vreni Schneider (aber wenigstens der nach Letzterer benannte Weg), während wir auf den Bus warteten. Bereits nächste Woche werden wir dafür aber nochmals eine Chance bekommen.



Wanderinfos:

  • Gewandert: Samstag/Sonntag, 24./25. Juni 2017
  • Route: Sargans - Mels - Schwendi - Weisstannen - Vorsiez/Alp Siez (Samstag); Vorsiez - Untersäss - Enggi - Foopass - Raminer Matt - Mittelstaffel - Elm (Sonntag) (Etappen 2 und 3 der Via Alpina/nationale Route Nr. 1)
  • Unsere Wanderzeit: 4 h 30 min (Samstag); 5 h 30 min (Sonntag)
  • Distanz: 17 km (Samstag); 17,8 km (Sonntag)
  • Höhenmeter (Aufstieg): 1'020 m (Samstag); 1'170 (Sonntag)
  • Übernachten: Alp Siez, Vorsiez
  • Weitere Etappen Via Alpina finden sich hier


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