Sonntag, 6. Januar 2019

Carschinahütte - Silvester im Schnee

St. Antönien - Girenspitz - Schafberg
Zum Jahreswechsel hatte ich endlich die Gelegenheit, meine Schneeschuhe aus dem Keller zu holen. In Zürich regnete es noch, in St. Antönien begrüsste uns aber bereits der Winter mit weissen Landschaften und leichtem Schneefall. Das erste Mal in diesem Winter kamen bei mir tatsächlich Wintergefühle auf.

Trotz der fehlenden Sonne waren die Bedingungen zum Schneeschuhlaufen ideal und der Aufstieg via Unter- und Mittelsäss war eine schöne Route, die nie wirklich steil war. Durch coupiertes Gelände ging es weiter und schon bald kam die Carschinahütte in Sicht. Dort wurden wir von Steffi und Stefan, den beiden Hüttenwarten, herzlich begrüsst und nach dem ersten Steinbockkafi fühlten wir uns schon wie zu Hause.

St. Antönien - Girenspitz - Schafberg
Während wir das Silvestermenu genossen, verzogen sich die Wolken und um Mitternacht konnten wir unter dem klaren Sternenhimmel anstossen. Kein schlechter Start ins neue Jahr! Und es wurde noch besser: Der nächste Morgen brachte Sonne und blauen Himmel. Die Landschaft war von einer dicken Neuschneeschicht überzogen, die im Sonnenlicht glitzerte, und die aufgehende Sonne färbte den Himmel und die umliegenden Berge rosa.

Da sich unsere Tagesziele in unmittelbarer Nähe der Hütte befanden, gab es keinen Grund für einen allzu frühen Aufbruch. In einem eher gemütlichen Tempo zogen wir schliesslich unsere Spuren in den Neuschnee und stiegen über den südlichen Rücken auf den ersten Gipfel des Tages, den Girenspitz (2'367 m). Wir mussten uns die Aussicht mit zahlreichen Tourenskifahren teilen, die bei der Abfahrt elegante Schlangenlinien im Neuschnee hinterliessen. Unsere Abstiegsspuren glichen dagegen eher einem umgepflügten Acker.

St. Antönien - Girenspitz - Schafberg - SAC
Carschinahütte SAC
Nach einer Mittagspause und einer kurzen LVS-Übung nahmen wir schliesslich den zweiten Gipfel in Angriff. Keine Stunde brauchten wir, bis wir auf dem Schafberg (2'455 m) standen und nochmals einen ausgiebigen Rundblick auf die Bündner Bergwelt werfen konnten.

Zurück in der Carschinahütte sassen wir im Liegestuhl auf der Terrasse, bis die Sonne hinter dem Berg unterging und es sofort empfindlich kühl wurde. Das Steinbockkafi wärmte aber sofort wieder auf.

In der nächsten Nacht wütete ein Schneesturm, der die Fensterläden der Hütte klappern liess und Schnee bis in den Hüttenvorraum bliess. Auch am Morgen schneite und windete es immer noch und die Sicht betrug nicht mehr als ein paar Meter. Gut eingepackt machten wir uns trotzdem an den Abstieg - es blieb uns ja auch nichts anderes übrig. Die Konturen der hügligen Schneelandschaft hob sich kaum vom grauen Himmel ab. Trotz der eher widrigen Wetterbedingungen machte mir der Abstieg durch den Neuschnee erstaunlich viel Spass. Dank Dänu, unserem Bergführer, fanden wir auch problemlos den Weg ins Alpenrösli, einem Restaurant in Partnun, in dem wir uns zwischendurch wieder aufwärmen konnten.

Immer dem Talboden entlang ging es dann weiter, bis wir in St. Antönien im nächsten warmen Restaurant ankamen, wo wir auf den Bus warteten. Und zum Schluss waren wir uns alle einig: Die Tour war auf ein vielversprechender Start in die Schneeschuhsaison und das neue Jahr gewesen!







Wanderinfos:
  • Gewandert: Montag/Dienstag/Mittwoch, 31. Dezember 2018 und 1./2. Januar 2019
  • Route: St. Antönien - Untersäss - Mittelsäss - Carschinafurgga - Carschinahütte (Montag); Carschinahütte - Fürggeli - Girenspitz - Fürggeli - Schafberg - Carschinahütte (Dienstag); Carschinahütte - Brunnenegg - Partnun - St. Antönien (Mittwoch)
  • Unsere Wanderzeit: 3 h 5 min (Montag); 3 h 50 min (Dienstag); 3 h 15 min (Mittwoch)
  • Distanz: 6,2 km (Montag); 7,2 km (Dienstag); 9,3 (Mittwoch)
  • Steigung (Aufstieg): 760 m (Montag); 715 m (Dienstag); 100 m (Mittwoch)
  • Übernachten: Carschinahütte SAC 



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