Sonntag, 13. Januar 2019

Windige Vier-Gipfelwanderung im Tessin (Cima di Lago - Matro di Stinchè - Monte Bigorio - Moschera)

Blick zurück zum Cima di Lago
Eigentlich hatte ich mich beim SAC für eine Schneeschuhwanderung angemeldet, doch diese wurde wegen den gar garstigen Wetteraussichten abgesagt. Als Alternative organisierte die Tourenleiterin eine Wanderung mit vier Gipfeln; zwar ohne Schneeschuhe, dafür mit viel Sonne. Alles was es dafür brauchte, war eine Reise durch den Gotthardtunnel.

Im Süden strahlte der Himmel blau. Von Isone aus stiegen wir unter dem kritischen Blick einer Gämse durch die kahlen Wälder. Die Wege waren teilweise knietief mit Laub bedeckt, unter welchem sich manche Stolperfalle versteckte. Als wir den schützenden Wald hinter uns liessen und uns an den Aufstieg auf den ersten Gipfel des Tages machten, wurde schnell klar, weswegen im Süden das Wetter so viel besser war: Der Nordföhn blies uns heftig um die Ohren, während wir weglos die steile Wiese hochstiegen. Trotzdem nahmen wir uns auf dem Cima di Lago (1'146 m) die Zeit für einen Rundblick auf die umliegenden Gipfel: Zur Linken sah man den Monte Bar, auf dem ich vor etwas mehr als einem Jahr war (auch damals bei windigem Wetter), zur Rechten den Monte Tamaro mit seiner markanten Antenne, der noch auf meiner Wander-to-do-Liste steht.

Ein paar Meter vom Gipfel entfernt befand sich ein grosser, sehr schön gemachter Unterstand, der Schutz vor dem Wind bot und wo wir Pause machten und den Dreikönigskuchen verspiesen, welchen unsere Tourenleiterin mitgebracht hatten. Die Krone windfest auf dem Kopf festzumachen, stellte für den auserkorenen König eine ziemliche Herausforderung dar.

Danach stiegen wir quer durch ein Birkenwäldchen ab und gerade wieder auf bis zum nächsten Gipfel, dem Matro di Stinchè (1'152 m), immer bemüht, nicht vom Wind weggeblasen zu werden. Wieder am Fuss des Hügels angekommen, querten wir den Wanderweg und stiegen - weiterhin weglos - auf den Monte Bigorio (1'188 m). Dieser bot einen schönen Blick vom glänzenden Lago Maggiore bis zur Smog überzogenen Poebene.

Monte Tamaro im Hintergrund
Über einen langgezogenen Grat erreichten wir schliesslich mit dem Moschera (1'167 m) den letzten Gipfel des Tages, welcher zusätzlich noch Aussicht auf den Lago di Lugano bot.

Der anschliessend Abstieg war lang, doch sobald wir ein paar Höhenmeter verloren hatten, hörte der Wind auf und dank der warmen Tessinersonne kam man fast mehr in Schwitzen als beim Aufstieg. Die Strecke führte durch kleinere und grössere Dörfchen bis wir in Torricella den Talboden und den nächsten Bahnhof erreichten.







Wanderinfos:
  • Gewandert: Sonntag, 6. Januar 2019
  • Route: Isone - Muricce - Gola di Lago - Cima di Lago - Matro di Stinchè - Monte Bigorio - Moschera - Condra - Convento Santa Maria - Sala Capriasca - Ponte Capriasca - Taverne-Torricella (grosser Teil der Strecke weglos/unmarkiert)
  • Unsere Wanderzeit: 4 h 45 min
  • Distanz: 16,2 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 850 m 



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