Als wir in Wiggen aus dem Bus stiegen und ich den kühlen Wind an meinen Beinen spürte und die schneebedeckten Hänge sah, ahnte ich, dass ich meine Winterausrüstung wohl etwas verfrüht eingemottet hatte. Der Aufstieg zum Binzberg gab wenigsten ein bisschen warm und auf der Terrasse eines geschlossenen Restaurants bei Geisshalden fanden wir ein windgeschütztes Plätzchen für eine Mittagspause.
Danach war ich aber richtig durchgefroren und beim weiteren Aufstieg durch die immer ausgedehnter werdenden Schneeflecken begrub ich meine Hoffnung auf blühende Krokuswiesen endgültig. Auf dem Rämisgummehogger (1'301 m) verzichteten wir auf eine Pause - zu kalt, zu windig und die Aussicht auf die Berner Alpen war ohnehin von Wolken verdeckt.Wir folgten weiter der bernisch-luzernischen Grenze und dann beim Aufstieg zum Wachthubel gab es - plötzlich und unerwartet - nicht nur weisse Schneeflecken, sondern auch weisse Krokusflecken. Voller Freude darüber, dass wir doch ein paar Blüten entdeckt hatten, legten wir uns auf den kalten Boden, um den besten Winkel für ein Foto der Krokuspracht zu finden. Und während die Sonne allmählich durch die Wolken drückte, fielen gleichzeitig Schneeflocken vom Himmel. Aprilwetter vom Feinsten!
Auf dem Wachthubel (1'414 m) war es dann etwas milder und windstill genug für eine kurze Pause. Unter den Wolken hindurch konnte man sogar den Fuss des Hogants sehen. Danach ging es runter nach Schangnau, wo es im lokalen Volg heissen Kaffee zum Aufwärmen gab.
Wanderinfos:
- Gewandert: Samstag, 17. April 2021
- Route: Wiggen, Egghus - Schärhof - Binzberg - Schärligbad - Sätteli - Geisshalden - Rämisgummehoger - Hinter Rämisgumme - Brunnebode - Wachthubel - Chüng - Schangnau
- Unsere Wanderzeit: 4 h 40 min
- Distanz: 15 km
- Höhenmeter (Aufstieg): 950 m
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