Donnerstag, 16. Februar 2023

Vom Spital zum Furggelenstock

@wandernohneende
Der Winter - resp. der fehlende Winter - lud dieses Jahr nicht gerade zum Schneeschuhlaufen ein. Entsprechend hatte meine Kondition gelitten. Die sonnige Wettervorhersage fürs Wochenende zwang mich dann aber trotzdem dazu, am frühen Morgen unter meiner Bettdecke hervorzukriechen.

Ich wankte bis zum letzten Moment, welche Tour ich machen sollte; schliesslich stieg ich in Unteriberg aus dem Bus. Die Strecke von Unteriberg auf den Spital kannte ich schon; als ich sie letzte Saison hochgestiegen war, hatte aber einiges mehr an Schnee gelegen (nachzulesen hier). Dieses Mal trug ich die Schneeschuhe auf dem Rücken die ersten 300 Höhenmeter hoch bis zum Aussichtsbänkchen am Waldrand. Danach gab es ausreichend Schnee, um die Schneeschuhe anzuschnallen, auch wenn es dank der hartgepressten Spur auch ohne gegangen wäre.

@wandernohneende
Auf dem baumlosen Gipfel des Spitals (1'573 m) angekommen, genoss ich erstmal das schöne Bergpanorama. Doch eine allzu lange Pause konnte ich mir nicht leisten. Bei meinem letzten Besuch hatte ich entdeckt, dass man vom Spital bis zum Furggelenstock weiter gehen konnte, und das wollte ich diesmal ausprobieren.

Die Strecke ist kein markierter Schneeschuhtrail, aber gemäss Karte eine erlaubte Passage durch die ansonsten gesperrte Wildruhezone. Es gab bereits eine deutliche Spur, was die Wegfindung einfach machte. Im Zweifelsfall folgte man dem Stacheldrahtzaun, welcher aus mir unerfindlichen Gründen quer durch die Wildschutzzone führt. 

@wandernohneende
Durch den Wald erreichte ich bereits nach kurzer Zeit die Rägenegg (1'531 m), welche einen guten Blick zurück zur kahlen Gipfelpyramide des Spitals erlaubte. Der grösste Teil der weiteren Strecke führte durch ein einsames Waldgebiet. Unterhalb des östlichen Endes des Gschwändstocks gab es die einzige heikle Passage mit der Querung eines ausgesetzten Steilhangs. Danach folgte ich weiter dem Grat zum bewaldeten Hauptgipfel des Gschwändstocks (1'616 m), dem höchsten Punkt der Tour. 

Nach der Buziflue ging es im Zickzack ein Waldstück aus lauter toten Bäumen hinunter mit direkten Blick auf den grossen Mythen. Sowohl die kahlen Baumstämme wie auch der Mythenblick kamen mir bekannt vor. Tatsächlich war ich hier im Sommer schon mal hochgestiegen

@wandernohneende
Ich hatte angenommen, dass es ab da nur noch abwärts gehen würde, doch es stellte sich schnell heraus, dass ich mich getäuscht hatte. Der Weg führte in einem munteren Auf und Ab längs über den weitläufigen Bergkamm. Entschädigt für meine immer weniger munteren Beine wurde ich mit der Aussicht auf beide Seiten. Eine ausgedehnte Lichtung und ein letzter Gegenanstieg brachten mich schliesslich zur Furggelen direkt an den Fuss des Furggelenstocks. 

Gut hundert Höhenmeter wären es von hier noch gewesen auf den Gipfel. Doch das waren mir eindeutig hundert Höhenmeter zu viel. Stattdessen genehmigte ich mir einen Sauren Most in der Furggelenhütte und begnügte mich damit, zum Furggelenstock hochzusehen und die Sonne zu geniessen.

Entlang des markierten Schneeschuhtrails stieg ich schliesslich auf dem kürzesten Weg nach Brunni hinunter - für mehr hatte ich nach der langen Tour keine Energie mehr.



Wanderinfos:
  • Gewandert: Samstag, 11. Februar 2023
  • Route: Unteriberg, Guggelstrasse - Hochgütsch - Spital - Rägenegg - Gschwändstock - Buziflue - Burstblätz - Furggelen - Brunni => die Route führt durch eine Wildruhezone, markierte Wege nicht verlassen
  • Meine Wanderzeit: 4 h 40 min
  • Distanz: 12,7 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 950 m
@wandernohneende





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