Mittwoch, 8. März 2023

Durch Nebel und Schnee zur Leglerhütte

@wandernohneende
Nach einer langen Schönwetterphase fiel unsere lang geplante Schneeschuhtour zur Leglerhütte ausgerechnet auf das Wochenende, an welchem sich der Winter mit Schnee und einer steifer Bise doch noch zeigte. Ein paar Tage vor dem Wochenende stellte ich die Wetterprognose, welche zweistellige Minustemperaturen vorhersagte, in den Gruppenchat in der Hoffnung, dass Nicole, unsere Organisatorin, den dezenten Wink mit dem Zaunpfahl verstehen und die Tour absagen würde. Doch ich hätte es besser wissen sollen: Trotz der widrigen Wetterprognose bestätigten alle gerade zu enthusiastisch ihren Teilnahmewillen.

Mit der Gondel schweben wir von Kies nach Mettmen, wo uns - wie vorausgesagt - trübes Wetter erwartete. Wir nahmen einen Startkaffee im Berghotel Mettmen und fragten uns dann doch, warum wir das Wochenende nicht im Wellnessbereich von diesem schönen Hotel verbrachen. 

@wandernohneende
Als wir schliesslich in die Schneeschuhe stiegen und uns in die Kälte wagten, war die Sicht irgendwo zwischen null und nicht vorhanden. Der erste Teil der Strecke führte entlang des Garichti Stausees, doch dessen schneebedeckte Fläche hob sich kaum vom Nebel ab. Dank einer gut ausgetretenen Spur war wenigstens die Wegfindung einfach. Ab und zu tauchten schemenhaft Objekte aus dem Nebel auf: Ein Felsen, eine Hütte oder sogar eine Gämse.

Bei einer verlassenen Alp bei Chärpfbrugg fanden wir einen Unterstand für eine kurze Pause, bevor wir uns an den zweiten - steileren - Teil des Aufstiegs machten. Auf dem letzten Stück mussten wir dann gegen den kalten Wind ankämpfen, bevor hinter einer Kurve endlich die Hütte in Sicht kam. 

In der modernen, gastfreundlichen Leglerhütte verbrachten wir einen sehr lustigen Abend und ich bereute keinen Moment, dass die Tour nicht abgesagt wurde. Es ist eine Hütte, die ich unbedingt auch Sommer besuchen möchte - vielleicht wenn man auch etwas von der Umgebung sieht.

@wandernohneende
Eigentlich war angedacht gewesen, am Sonntag noch einen Abstecher auf den Hahnenstock zu machen. Das Wetter, das über Nacht von schlecht zu schlechter gewechselt hatte, machte diesem Plan aber einen Strich durch die Rechnung. Also machten wir uns nach dem Frühstück direkt wieder an den Abstieg. 

Das erste Stück war herausfordernd: Umfegt von einer kalten Bise rutschten wir die steilen Hänge unter der Hütte den teilweise kniehohe Neuschnee hinunter - wenigstens fiel man weich. Sobald wir aber die Baumgrenze unterschritten hatte, waren wir nicht nur geschützt vom Wind, sondern wähnten uns in einem Winterwunderland aus schneebedeckten Bäumen und Eiszapfen. Das letzte Stück der Tour war purer Genuss und wir stoppen immer wieder für Fotos, bis wir von Ivan ermahnt wurden, nicht mitten im Lawinenhang Pause zu machen.

Noch vor der Mittagszeit waren wir wieder zurück im Bergrestaurant Mettmen und wir mussten uns mit einem Apéro begnügen, bis die Küche öffnete und wir unseren wohlverdienten und sehr leckeren Berg Burger verdrücken konnten. Es zeigte sich wieder mal, dass das Wetter nicht entscheidend ist für ein gelungenes Wochenende. 


Wanderinfos:

  • Gewandert: Samstag/Sonntag, 25./26. Februar 2023
  • Route: Mettmen - Chärpfbrugg - Vorder Kärpf - Leglerhütte SAC (Samstag; Sonntag gleiche Strecke zurück)
  • Unsere Wanderzeit: 2 h 30 min (Samstag); 2 h (Sonntag)
  • Höhenmeter (Aufstieg): 680 m (Samstag); 30 m (Sonntag)
  • Übernachten: Leglerhütte SAC

    @wandernohneende



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