Dienstag, 12. August 2025

Blocksteinfelder an der Lochberglücke (Über Höhen und Pässe 1/3)

@wandernohneende
Unsere Projektwanderungen werden immer seltener, doch Nicole hatte über ein verlängertes 1. August-Wochenende eine viertägige Tour zusammengestellt, die zeigte, dass Qualität vor Quantität geht. 

Der Ausgangspunkt war die Göscheneralp, wo wir - von mir verschuldet - mit einer Stunde Verspätung starteten. Ich hatte schon zahlreiche Wanderungen rund um den wunderschönen, türkisblauen Göscheneralpsee gemacht. Was mir noch fehlte, war der Übergang über die Lochberglücke. Diese Lücke wollte ich heute schliessen.

Wir wanderten zunächste eher flach dem Seeufer entlang, bis der blau-weisse Wegweiser bergwärts zeigte. Von da an kannte der Weg nur noch eine Richtung: Aufwärts. Steil aufwärts. Während wir uns langsam nach oben bewegten, bewegten sich die Wolken eilig nach unten, so dass wir bald vom Nebel umhüllt waren. Am Schluss regnete es aber nur für ein paar Minuten und das Wetter entwickelte sich von da an besser als befürchtet.

@wandernohneende
Schlechter als befürchtet entwickelte sich hingegen meine Fitness. Eine zusätzliche Anstrengung stellte im oberen Teil des Aufstiegs ein ausgedehntes Feld von grossen Blockfelsen dar, durch welches wir mehr oder weniger planlos kraxelten, im Versuch, den scheinbar ebenso planlos angebrachten weiss-blauen Markierungen zu folgen. Die Lochberglücke ist vor allem eines: Ein riesiger Haufen Felsschutt.

Der Ausgang aus dem Blocksteinfeld durch ein Couloir war dann wieder deutlicher markiert, und nach einem letzten Aufschwung und der Querung eines übrig gebliebenen Schneefelds, erreichten wir schliesslich die Lochberglücke (2'814 m). Die Wolken hatten sich unterdessen genügend gelichtet, so dass sich der Blick gegen Süden öffnete. Unter uns sahen wir auch bereits das heutige Tagesziel, die Albert-Heim-Hütte, auf einem grossen Felsen thronen. 

@wandernohneende
Unsere Verspätung hatte unterdessen noch mehr zugenommen und wir stellten mit einer gewissen Frustration fest, dass wir langsamer waren als die angeschriebenen Wanderzeiten. Man wird eben nicht jünger.

Das letzte Stück zur Albert-Heim-Hütte führte zunächst einen abschüssigen Hang hinunter, nur um auf der anderen Seite wieder anzusteigen. Wir kamen zum Schluss, dass man in den Alpen noch viel mehr Hängebrücken bauen könnte, um ineffiziente Auf- und Abstiege zu reduzieren.

Als wir endlich die Hütte erreichten, kam uns gerade die Hüttenhilfe mit einem Feldstecher in der Hand entgegen, um nach uns Ausschau zu halten. Wir hatten kaum Zeit zum Händewaschen, bevor es Abendessen gab. So spät bin ich noch nie in einer Hütte angekommen.

Meine Lochberglücke-Lücke hatte ich gefüllt, doch meiner Meinung nach ist eine einmalige Füllung völlig ausreichend und eine Wiederholung nicht notwendig.

 

Fortsetzung der Wanderung über den Nepali Highway folgt...


Wanderinfos:

  • Gewandert: Freitag, 1. August 2025
  • Route: Göscheneralp - Älprigenplatten - Älprigen - Lochberglücke - Albert-Heim-Hütte
  • Unsere Wanderzeit: 5 h 20 min
  • Distanz: 7,2 km
  • Höhenmeter1'150 m; 435 m  
  • Übernachten: Albert-Heim-Hütte SAC