Donnerstag, 22. September 2022

Hüttentour rund um die Göscheneralp

@wandernohneende
Ich hatte für diese Zweitagestour von Michel praktisch keinen Proviant eingepackt, denn gemäss Programm schien es, als würden wir mehr einkehren als wandern. Das Einkehren begann bereits mit einem Startkaffee im Berggasthaus Dammagletscher auf der Göscheneralp. Danach kam der erste Teil der Wanderung mit dem Aufstieg durch das schöne Hochmoorgebiet hoch über dem Ufer des Göscheneralpsees. Die Steigung zog schliesslich etwas an und ich war froh,  als wir die Bergseehütte (2'370 m) erreichten, wo es eine Suppe zur Stärkung gab.

Die Wetterprognosen hatten heftige Regenschauer vorausgesagt und als wir die Bergseehütte wieder verliessen, hatten sich die Wolken bedrohlich zusammengezogen, so dass wir vorsorglich in unsere Regenausrüstung stiegen. 

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Ab der Bergseehütte - die übrigens tatsächlich an einem Bergsee liegt - ist der Weg blau/weiss markiert. Dies vermutlich weil ein grosser Teil der Strecke aus ausgedehnten Blocksteinfelder besteht, über die man selber den besten Weg suchen muss - möglichst ohne die Balance zu verlieren. 

Da der vorausgesagte Regen vorerst ausblieb, blieben auch die flechtenüberwachsenen Steine trocken; bei Nässe ist der Weg sicher heikler. Ausgesetzte Stellen gab es kaum - oder sie waren wegen des immer dichter werdenden Nebels einfach nicht zu erkennen. Die Welt um mich herum war bald in eintönige Grautöne eingehüllt.

Kurz bevor wir die Chelenalphütte erreichten, setzte schliesslich doch noch Regen ein, was vor allem den letzten Teil des Abstiegs zu einer matschigen Angelegenheit machte. Kurz vor der Hütte galt es zudem, zwei steile Kraxelstellen hinunterzuklettern; beide aber mit Ketten gut gesichert. In der Chelenalphütte (2'335 m) trockneten wir uns wieder ab, bevor es zum gemütlichen Teil des Hüttenlebens ging.

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Am nächsten Morgen waren die Wolken verschwunden und von der Hütte aus hatte man einen tollen Ausblick auf die Gletscherfelder, die an den Bergflanken klebten. Die Welt um mich herum war bunt gefärbt durch das Blau des Himmels, das Grün der kargen Vegetation und das Rot der Felsen. 

Ein kurzer Abstieg brachte uns hinunter ins Chelenalptal und zum Ufer des Göscheneralpsees. Von hier aus hätte man gemütlich dem See entlang zurück zu unserem Startpunkt wandern können. Michel hatte es sich aber in den Kopf gesetzt, in der Dammahütte zu Mittag zu essen. Also traversierten wir zunächst das Kopfende des Göscheneralpsees entlang eines abwechslungsreichen Weges über teilweile glattgeschliffenen Felsen. 

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Der richtige Aufstieg zur Dammahütte begann erst, nachdem wir die Dammareuss erreichten hatten. Über den kurvenreichen, steinigen Hüttenweg ging es 500 Höhenmeter hoch - einzig um eine Käseschnitte zu essen. 

Die Dammahütte (2'437 m) ist die kleinste SAC-Hütte mit nur 20 Schlafplätzen - und der Hüttenwart Andri macht tatsächlich sehr gute Käseschnitten, für die sich der zusätzliche Aufstieg gelohnt hatte.

Mit vollen Bäuche stiegen wir - diesmal über den Panoramaweg mit Panorama auf die Reste des Dammagletschers - wieder hinab zur Dammareuss. Ab da wanderten wir entlang des rechten Ufers des Göscheneralpsees zurück zum Staudamm - eine Strecke, die unerwartet oft anstieg und sich ziemlich lange hinzog. Am Schluss wurden wir zudem noch von paar Ziegen aufgehalten, sie gemütlich auf dem Wanderweg vor uns hinwaggelten. 

Beim Hotel Dammagletscher gab es schliesslich die letzte Einkehr, bevor es zurück ins Unterland ging. 


Wanderinfos:

  • Gewandert: 3./4. September 2022
  • Route: Göscheneralp - Bergseehütte - Vorder/Hinter Mur (T4) - Chelenalphütte (Samstag); Chelenalphütte - Chelenstafel - Röti - Dammareusss - Dammahütte - Dammreuss - Plangge - Göscheneralp (Sonntag)
  • Unsere Wanderzeit: 4 h 30 min (Samstag); 5 h 10 min (Sonntag)
  • Distanz: 8,6 km (Samstag); 13,9 km (Sonntag)
  • Höhenmeter (Aufstieg): 990 m (Samstag); 850 m (Sonntag)
  • Übernachten: Chelenalphütte SAC

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