Sonntag, 21. Februar 2016

Rekognoszierungstour ins Zuger Hinterland

Das grosse Wanderprojekt für dieses Jahr ist auf dem Höhenweg, der Wasserscheide der Reuss folgend, in 16 Etappen von Zürich auf den Gotthard zu wandern. Beim Kick-off Treffen auf dem Altberg hatte ich mich für die Organisation der 2. und 3. Etappe - vom Albispass nach Rothenthurm - zur Verfügung gestellt. Da erste Vorabklärungen ergaben, dass ich wohl die Etappen neu zusammensetzen muss, wollte ich einen Teil davon für eine bessere Zeitschätzung schon einmal probeweise ablaufen.  

Eine Kollegin hatte sich spontan bereit erklärt, mich zu begleiten, und so starteten wir bei bedecktem Himmel in Sihlbrugg. Am Horizont zeichnete sich aber bereits der blaue Himmel ab in der Form eines Föhnfensters, das den Blick auf Rigi und Pilatus freigab. Das Bergpanorama sollte - wie das Wetter - während des Tages immer besser werden. Am Anfang stieg der Weg sanft die grünen Hügeln hoch und ich war überrascht, mit wievielen kleinen Weilern und alleinstehenden Bauernhöfen der Kanton Zug aufwarten kann. Ich kannte von Zug bisher nur den schnell wachsenden, sehr urbanen Kantonshauptort.

Nach einem kurzen Stärkungskaffee im Restaurant Gubel führte die Strecke entlang eines Panoramawegs, der seine Bezeichnung mehr als zu Recht trägt: Rechts die Innerschweizer Berge mit Rigi und Pilatus in der ersten Reihe, links der Blick bis ins Zürcher Seebecken - mit einem entsprechenden Fernglas hätte ich bis in mein Wohnzimmer sehen können. Je besser die Aussicht wurde, je schlechter wurde der Weg. Ab einer Höhe von rund 900 m lag vor allem im Wald noch Schnee, der sich aber unter den warmen Temperaturen in eine Mischung aus Pflotsch und Matsch verwandelt hatte und sich als echter Härtetest für die Wasserdichtigkeit der Wanderschuhe herausstellte - ein Test, welcher mein linker Schuh besser meisterte als mein rechter. Doch von den schwierigen Wegverhältnissen liessen wir uns nicht ablenken, wir waren viel zu sehr darauf gespannt, welcher Ausblick die nächste Lichtung bringen würde.

Bei der Mangelihöhe trafen wir auf den Alpenpanoramaweg. Damit war meine Rekognoszierungstour eigentlich zu Ende und die meiner Kollegin begann, denn sie hat die 9. Etappe des Alpenpanoramawegs von Einsiedeln nach Unterägeri für Ende März geplant. Der Abstieg nach Unterägeri stellte sich dann vor allem wegen des glitschigen Untergrunds als Herausforderung heraus, der nicht alle Mitwanderinnen gewachsen waren. Doch der Blick auf den Ägerisee sowie das Summen der ersten Bienen in einem Weidenbaum waren eine mehr als ausreichende Entschädigung für ein paar schmutzige Hosen.

Fazit: Eine Wanderung mit einem 360° Blick, an dem man sich kaum satt sehen kann.


Wanderinfos:
  • Gewandert: Sonntag, 21. Februar 2016
  • Route: Sihlbrugg - Hinterburg - Edlibach - Gubel - Fürschwand - Bruusthöchi - Mangelihöhe - Bruustweid - Hintertann - Hinterwiden - Unterägeri
  • Unsere Wanderzeit: 5 h 20 min.
  • Distanz: 21 km
  • Höhenmeter (Steigung): 800 m

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