Sonntag, 24. September 2017

Surenenpass - uriges Land (7. Etappe Via Alpina)

Blackenchappeli auf der Blackenalp
Für dieses Jahr waren wir zum letzten Mal auf der Via Alpina unterwegs: Da wir uns bereits zwei Wochen vorher im strömenden Regen die Steigung von Attinghausen nach Brüsti hochgequält hatten, begannen wir die Wanderung dieses Mal mit einer gemütlichen Gondelfahrt: Wir mögen auf der Via Alpina nichts auslassen, Strecken doppelt zu machen, wäre dann aber doch etwas übertrieben. Das Wetter war uns diesmal wohlgesinnt, so dass man die Urner Bergwelt tatsächlich sehen und nicht nur hinter den Wolken erahnen konnte.

Der abwechslungsreiche Weg führte von Anfang an aufwärts und wir liessen die letzten Ferienchalets schnell hinter uns. Um uns herum erhoben sich schroffe, senkrechte Felswände. Bald erreichten wir die Schneereste, die der Wintereinbruch der letzten Tage zurückgelassen hatte. Bei einer kurzen Pause beim Angistock konnte man den ersten Blick auf den schneebedeckten Surenenpass werfen. Doch der Weg war gut gespurt und daher trotz des Schnees gut begehbar. Erst auf den letzten paar Metern kamen wir vom Wanderweg ab und mussten eine steile, schneebedeckte Wiese hoch steigen und egal ob man im Schnee ging oder auf dem nassen Grass - ins Rutschen kam man in jedem Fall, so dass ich dann doch ein paar Meter der Via Alpina doppelt machte.

Auf dem Surenenpass (2'291 m) machten wir Pause und beobachteten einen Gleitschirmflieger, der direkt über unseren Köpfen seine Runden drehte. Unterdessen waren ein paar Wolken aufgezogen, doch das machte der Schönheit des Tals, durch welches wir hinabstiegen, keinen Abbruch, sondern liess die ursprüngliche, raue Landschaft schon fast in einem mystischen Licht erscheinen. Surenenpass und Blackenalp gehörten zweifelsohne zu den eindruckvollsten Landschaften, die ich dieses Jahr neu entdeckt hatte.

Wir übernachteten in der Blackenalp, wo wir in einem gemütlichen Massenlager direkt unter dem Dach untergebracht waren und mit sehr leckeren Älpler-Magronen verköstigt wurden (das Ganze, d.h. Übernachtung und Halbpension, übrigens zum Preis von nur 40.--).

Aufstieg zum Surenenpass
Am nächsten Morgen wurden wir eher unsanft aus dem Schlaf gerissen, als eine heftige Regen- und Graupelschauer gegen das Dach krachte. Eher widerwillig schälten wir uns aus unseren warmen Betten, denn auf noch eine Regenwanderung hatte eigentlich niemand Lust. Doch wir hatten Glück, bis wir zum Abmarsch bereit waren, hatten sich die Wolken verzogen und im Laufe des Tages wurde das Wetter stetig besser.

Die Strecke führte immer abwärts entlang des Stierenbachs. Von den steilen Hängen fielen zahlreiche Wasserfälle herunter und wir schmiedeten Pläne, welche weiteren Wanderungen man in dieser wunderschönen Gegend noch unternehmen könnte. Nach einer Stunde erreichten wir Stäfeli, wo wir bereits für einen Kaffee Halt machten. Da am Talende schon Engelberg sichtbar war, gab es keinen Grund zur Eile.

Der letzte Teil der Wanderung war dann mehr ein Spaziergang durch die Aussenquartiere von Engelberg, wobei die vielen gepflegten Chalets auffielen. In Engelberg angekommen, setzten wir uns auf eine sonnige Terrasse und schauten schon mal zum Jochpass hoch, wo die Via Alpina nächstes Jahr weitergehen wird - hoffentlich mit ein bisschen weniger Regentagen.



Wanderinfos:

  • Gewandert: Samstag/Sonntag, 23./24. September 2017
  • Route: Brüsti - Chräienhöreli - Angistock - Surenenpass - Blackenalp (Samstag); Blackenalp - Stäfeli - Niedersurenen - Herrenrütiboden - Engelberg (Sonntag) (7. Etappe der Via Alpina/nationale Route Nr. 1)
  • Unsere Wanderzeit: 3 h 15 min (Samstag); 2 h 50 min (Sonntag)
  • Distanz: 9 km (Samstag); 12,9 km (Sonntag)
  • Höhenmeter (Aufstieg): 860 m (Samstag); 60 m (Sonntag)
  • Übernachten: Blackenalp
  • Weitere Etappen der Via Alpina finden sich hier





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