Sonntag, 17. Juni 2018

Falknis: Höhenmeter im Heidiland

Mein Höhenmeter-Rekord lag bisher irgendwo zwischen 1'700 und 1'800 m und ich wollte schon lange wissen, wie es sich anfühlt, die 2'000 m-Grenze zu knacken. Soviel vorweg: Es fühlt sich sehr anstrengend an!

Das Gipfelziel des Tages war der Falknis an der bündnerisch-liechtensteinischen Grenze. Wir starteten in Maienfeld, aber nicht mit dem direktesten Weg zum Aufstieg, sondern mit einem Schlenker durch das Heididorf, einer mir bisher unbekannten Sehenswürdigkeit, die auch gut hätte unbekannt bleiben können. Interessanter fand ich da schon die zahlreichen Weinberge, die wir durchquerten, schliesslich befanden wir uns im Herzen der Bündner Herrschaft.

Ausgesetzter Aufstieg zum Falknis
Ernsthaft wurde die Sache dann, als wir kurz nach Enderlinstein den Bach überquert hatten und damit der steile Teil der Wanderung begann (der bis zum Gipfel andauern sollte). Zu Beginn führte der Pfad durch den schattigen Wald und in den Wegkehren hatte man immer wieder einen schönen Ausblick ins Sarganserland hinunter. Nach gut zwei Stunden erreichten wir die Enderlinhütte. Damit hatten wir auch die ersten 1'000 Höhenmeter geschafft - an diesem Tag war das aber nicht einmal die Hälfte des Tagessolls.

Ab der Enderlinhütte war der Weg blau/weiss markiert und führte teilweise ausgesetzt über abschüssige Wiesen. Es gab auch ein paar felsige Passagen zum Kraxeln, diese waren aber mit Stahlseilen gesichert. Ich kämpfte an diesem Tag eindeutig nicht mit den technischen Schwierigkeiten der Wanderung, sondern mit der physischen Herausforderung. Insbesondere die letzten rund 350 Höhenmeter bis zum Fläscher Fürggli, die im Zickzack eine schier endlose, steile Wiese hochführten, stellten meine Kondition arg auf die Probe.

Fläscher Tal
Beim Fläscher Fürggli hatte man den Gipfel zwar noch nicht erreicht, doch dieser schien in Reichweite. Über lockeres Geröll erreichten wir schliesslich nach fünf Stunden und 2'000 Höhenmeter den Falknis (2'562 m). Wolken zogen über den Gipfel und verdeckten die Aussicht teilweise. Wir hielten die Pause ohnehin kurz, denn es lag noch ein langer Abstieg vor uns und wir mussten unsere reservierte Abfahrtszeit bei der Älplibahn einhalten.

Vom Fläscher Fürggli führte die Route durch das wunderschöne Fläscher Tal, einer mit drei türkisblauen Seen versetzten Hochebene. Neben ein paar übrig gebliebenen Schneefeldern blühten bereits die ersten Alpenrosen. Für mich war die Entdeckung dieses Tals eindeutig das Highlight der Wanderung! Kurz nach der Fläscher Alp galt es dann noch einen letzten Gegenanstieg zu meistern, bevor wir über weitere mit Blumen übersäte Wiesen pünktlich die Älplibahn erreichten, die uns weitere 1'000 m Abstieg ersparte.

Es war eine geniale und von Silvia perfekt organisierte Wanderung gewesen und ich hatte die 2'000 Höhenmeter-Marke deutlich überschritten - was ich jetzt aber nicht wirklich dringend wiederholen muss.




Wanderinfos:
  • Gewandert: Samstag, 16. Juni 2018
  • Route: Maienfeld - Unter-/Oberrofels (Heididorf) - Enderlinstein - Enderlinhütte SAC (Abschnitt T4) - Fläscher Fürggli - Falknis - Fläscher Fürggli - Fläscher Tal/Radaufis - Fläscher Alp Sarina - Ober Tritt - Chrüzböden - Älplibahn
  • Unsere Wanderzeit: 7 h 30 min
  • Distanz: 20 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 2'495 m








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