Mittwoch, 22. April 2020

Tobelwandern am Züriberg

@wandernohneende
gesperrte Ruine Dübelstein
Grosse Wanderungen in den Bergen sind im Corona-Zeitalter nicht wirklich angezeigt, daher ich nahm dies als Chance, wieder einmal meinen "Hausberg" näher kennenzulernen. Am Computer hatte ich mir eine Strecke zusammengebastelt, indem ich unbekannte Bachtobel mit unbegangenen Wegen verknüpfte.

Als ich dann die theoretisch geplante Route in die Praxis umsetzte, stellte ich schnell fest, dass das Kartenmaterial zum Zürichberg nicht ganz aktuell ist: Ich stiess auf breite Fahrwege, die es nicht hätte geben dürfen, und folgte eingezeichneten Wegen, die sich im Unterholz ins Nichts auflösten. Dafür entdeckte ich tatsächlich unzählige schöne und teilweise einsame Tobel.

@wandernohneende
Sagenbachtobel
Ich startete beim Rigiblick und stieg als Erstes das Peterstobel hinunter, um dann gerade dem Spitalbach entlang wieder hochzusteigen. Dabei musste ich mich bereits zum ersten Mal an diesem Tag ungeplant durchs Gebüsch kämpfen (zugegebenermassen nicht, weil der Weg falsch eingezeichnet gewesen wäre, sondern weil ich von diesem abgekommen war). Auf der anderen Seite des Zürichbergs ging es wieder hinunter, bis ich ins Sagentobel einbog. Das breite und lichtdurchflutete Tälchen war vermutlich das schönste Tobel des Tages. Gemäss Karte war es eine  Sackgasse, doch ich spekulierte darauf, dass sich schon ein Pfad hinaus finden würde, und tatsächlich gab es einen guten Trampelpfad den Hang hoch.

Ich war bei weitem nicht die einzige Stadtbewohnerin, welche sich in diesen Zeiten den Berg vor der Haustüre als Ausflugsziel ausgesucht hatte, so dass ich immer wieder auf andere Wanderer, Jogger und Familien beim Bräteln traf, doch es gab auch viele einsame Wegstücke, auf denen ich ganz alleine unterwegs war.

@wandernohneende
Einsamer Waldpfad beim
Wisenbachtobel
Ich liess den Sagenbach hinter mir und folgte stattdessen dem Adlisbergbach, bevor es wieder abwärts ging. Dem Schlossbach oberhalb von Dübendorf folgte ich zunächst talabwärts, um dann auf der anderen Seite wieder talaufwärts zu wandern. Aus einem Abstecher zur Burgruine Dübelstein wurde nichts, die Ruine war Corona-bedingt geschlossen.

Danach erkundete ich das Wisenbachtobel, gemäss Karte ebenfalls eine Sackgasse - und dieses Mal gab es keine Abkürzung hinaus. Vielmehr musste ich nach einer kurzen Kraxelei zur anderen Bachseite wieder zurücklaufen und das Tobel grossräumig umgehen.

Damit hatte ich genug Tobel für einen Tag. Auf dem Rückweg passierte ich den Aussichtsturm auf dem Lorenchopf, wo sich - obwohl der Turm gesperrt war - zahlreiche Ausflügler versammelt hatten. Der Lorenchopf ist - wie eine Plakette auf einem Stein verriet - mit 701 m der höchste Punkt des Adlisbergs. Etwas später fand ich dank einem anderen plakettierten Stein heraus, dass der höchste Punkt des Zürichbergs, die Escherhöhe, dagegen nur 675 m hoch ist. So entdeckte ich an diesem Tag nicht nur unbekannte Seiten des Zürichbergs, sondern machte sogar noch etwas für mein Allgemeinwissen.





Wanderinfos:
  • Gewandert: Samstag, 11. April 2020
  • Route: Rigiblick - Peterstobel - Spitalbachtobel - Waldhüsli - Hüttenrain - Leimbach - Sagentobel - Tobelhof - Adlisbergbach - Geeren - Schlosstobel - Burgruine Dübelstein - Wisenbachtobel - Bannholz - Lorenchopf - Adlisberg - Weierholz - Hottingen - Zürichberg - Rigiblick
  • Meine Wanderzeit: 5 h 10 min
  • Distanz: 21,5 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 740 m





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