Nachdem wir uns in Hinterkappelen versammelt hatten - aufgrund der zahlreichen Bushaltestellen in nächster Nähe mit jeweils unterschiedlichem Namen kein triviales Unterfangen -, wanderten wir über breite Wege zum See hinunter und gelangten über die Wohleibrücke ans gegenüberliegend Ufer. Schon bald führte uns die Route vom Wasser weg und in den Wald hinein, so dass die Wanderung mehr Aufstiege und weniger Seeblicke aufwies, als man gemeinhin von einer Seeumrundung erwarten würde.
Wanderleiter Dani auf Wegsuche |
Leider wurde die erste Ausweichvariante von zwei Lamas belagert, die uns misstrauisch musterten, so dass wir es nicht wagten, ihr Gehege zu durchqueren. Damit blieb uns nur ein wegloser Aufstieg über ein abschüssiges Waldstück übrig. Der Plan war, den Grat zu überqueren und auf der anderen Seite wieder zum Wanderweg abzusteigen. Als wir über Stacheldrahtzäune und umgestürzte Bäume den Grat schliesslich erreichten, wurde aber schnell klar, dass die Flanke für einen Abstieg viel zu steil war. Also blieb uns nichts anderes übrig, als weiter dem Grat zu folgen. Man kann darüber diskutieren, ob es zumindest eine Wegspur gab - teilweise hatte es einfach eine (sehr) schmale Lücke im dicht stehenden Unterholz. Wir kämpften uns durch das Gebüsch immer höher bis wir schliesslich - Schweiss gebadet und ausser Atem - direkt neben der Deponie Teuftal wieder aus dem Wald herausfanden und auf einen richtigen Weg trafen.
Der Strasse entlang ging es weiter durch kleine Weiler und wir erkundigten uns bei jedem Einheimischen, den wir antrafen, nach der nächsten Einkehrmöglichkeit, denn nach dem unfreiwilligen Abstecher in die Wildnis hatten wir uns eine Abkühlung verdient. Leider tendierte die Restaurantdichte in der Gegend gegen null. Beim Wasserkraftwerk Mühleberg überquerten wir die Aare wieder und machten uns am anderen Ufer an den Rückweg. Kurz danach stiessen wir auf einen Selbstbedienungsladen bei einem Bauernhof, welcher Glace verkaufte, so dass wir doch noch zu einer Abkühlung kamen.
Der Wanderweg führte lange entlang einer asphaltierten Strasse, die wir mit vielen Velofahrern und vereinzelten Autos teilen mussten, was etwas auf den Erlebnisfaktor drückte. Dafür folgte dem ersten Hofladen in immer kleineren Abständen weitere, so dass man sich vom Obstsaft bis zur Züpfe mit allem Nötigen eindecken konnte. Das letzte Stück bis zurück zur Wohleibrücke war dann wieder ein Feldweg direkt dem See entlang und an den zahlreichen Badeplätzen lagen die Leute an der Sonne.
Zurück in Hinterkappelen fanden wir schliesslich doch noch ein Restaurant, so dass wir den unerwartet erlebnisreichen Tag mit einer Pizza beschliessen konnten.
Wanderinfos:
- Gewandert: Samstag, 30. Mai 2020
- Route: Hinterkappelen - Wohleibrügg - Aebischen - Studenweid - Jaggisbauchau - Oberei - Fuchsenried - Kraftwerk Mühleberg - Wickacker - Steinisweg - Ausser-/Vorderprägel - Hofen - Hinterkappelen
- Unsere Wanderzeit: 5 h 15 min
- Distanz: 20,5 km
- Höhenmeter (Aufstieg): 550 m
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