Donnerstag, 11. Juni 2020

Hirzli - Planggenstock: (Unfreiwillig) verlängerte Gratwanderung im Glarnerland

@wandernohneende
Ich hatte mir ein Paar neue Bergschuhe gekauft und brauchte eine geeignete Wanderung, um sie einzulaufen. Im Glarnerland wurde ich schliesslich fündig: Vom Bahnhof Ziegelbrücke aus durchquerte ich Niederurnen. Am Ende des Dorfes würde es eigentlich eine kleine Gondelbahn geben, um die ersten fünfhundert Höhenmeter abzukürzen, doch diese fuhr Corona-bedingt nicht.

Also ging es zu Fuss hoch und das schmale Strässchen, das sich entlang des Dorfbachs den Wald hochwand, hatte es in Sachen Steilheit in sich. Irgendwie hatte ich mir die Sache weniger anstrengend vorgestellt. Bei Morgenholz gab es Gelegenheit, etwas zu verschnaufen und die ersten wunden Stellen zu verarzten, die meine neuen Schuhe an meinen Fersen hinterlassen hatten. Danach ging es nicht minder steil weiter, wenn auch mit weniger Wald, der Schatten spendete. Dafür konnte man über die Schulter einen schönen Blick auf den Walensee und die Kurfirsten werfen.

Richtig geniessen konnte ich die Aussicht aber erst, als ich das Hirzli (1'640 m) erreicht hatte. Neben dem Walensee überblickte man den ganzen Zürichsee und hatte einen schönen Rundumblick vom Zürcher Oberland bis zu den Glarner Alpen. 

Ich folgte dem Weg weiter, der über den Nagelfluhgrat und teilweise etwas abschüssig durch den Hang verlief zum Planggenstock (1'674 m), der eine nicht minder schöne Aussicht bot. Nach einer weiteren (Foto-) Pause stieg ich über den Kamm vom Planggenstock hinunter. Konzentriert auf den teilweise ausgesetzten Weg, musste ich irgendwo die Abzweigung verpasst haben, und als ich meinen Fehler bemerkte, hatte ich keine Lust mehr umzudrehen. Also folgte ich einfach weiter dem Kamm. Damit wurde meine Wanderung nicht nur länger als geplant, sondern es gab auch mehr Höhenmeter, denn statt nur noch runter, ging es auf dem teilweise schmalen Grat munter auf und ab.

@wandernohneende
Ausblick vom Planggenstock Richtung Hirzli, mit Walensee. Kurfirsten und Glärnisch

Der Grat endete schliesslich auf einer ausgedehnten, moorigen Hochebene mit bunten Blumen und herumflatternden Schmetterlingen. Da hatte sich mein unfreiwilliger Abstecher doch gelohnt! Ich passte aber genau auf, die Abzweigung bei der Alp Lachen nicht zu verpassen, und danach ging es wirklich nur noch runter. Zuerst durch Wiesen und dann - ebenso steil und lang wie der Aufstieg gewesen war - durch den düsteren Ussbergwald. Die Durchquerung von Reichenburg war schliesslich nur noch ein lockeres Auslaufen bis zur Busstation.


Wanderinfos:
  • Gewandert: Pfingstmontag, 1. Juni 2020
  • Strecke: Ziegelbrücke - Niederurnen - Tannholz - Morgenholz - Forsthaus - Hirzli - Planggenstock - Kämmli - Pkt.  1465 und 1520 - Lachen - Nöchen - Ausserbergweid - Reichenburg
  • Meine Wanderzeit: 6 h 15 min
  • Distanz: 19 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 1'450 m




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