Donnerstag, 17. Juni 2021

Saisoneröffnung in der Windgällenhütte

@wandernohneende
Zur Eröffnung der Hüttensaison machte ich mich auf zur Windgällenhütte im Maderanertal. Für Michel, welcher das Wochenende organisiert hatte, ist der Besuch der Hütte am Eröffnungswochenende schon Tradition. 

Wir starteten in Silenen und kürzten die ersten Höhenmeter mit der Seilbahn nach Chilcherberge ab. Ich hätte die luftige Konstruktion für eine Transportbahn gehalten, wenn ich nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, dass sich in der Holzkiste tatsächlich Leute den Berg hochschaukeln liessen. 

Ab der Bergstation Chilcherberge führte der Weg der Bergflanke entlang durch einen regelrechten Märchenwald voller moosbedeckter Felsen und grün leuchtender Farne. Ich war diese Strecke schon vor ein paar Jahren auf dem Weg zum Gotthard gewandert und war auch damals von der wuchernden Vegetation begeistert gewesen. Eine schwankende Hängebrücke führte über ein ausgetrocknetes Bachbett und sorgte für zusätzliche Abwechslung.

@wandernohneende
In kleinen Weiler Golzern angekommen, steuerten wir zielgerichtet die nächste Restaurantterrasse an. Geplant war - bei Michel ebenfalls Tradition - ein Kuchenhalt. Das Ganze endete aber schliesslich in einem sehr nahrhaften Käseschnitten-Mittagessen. 

Danach begann der eigentliche Aufstieg zur Hütte und der Käseklumpen im Bauch war dabei keine Hilfe. Zudem war der Himmel wolkenverhangen und ab und zu setzte sogar etwas Regen ein, so dass ich mich nicht einmal mit den Schönheiten des Maderanertals von der Anstrengung ablenken konnte. Die letzten zweihundert Höhenmeter führten über eine noch meterhohe Schneedecke und ich war froh, als endlich die Hütte im Nebel auftauchte.

@wandernohneende
Am nächsten Morgen waren Wolken und Nebel weggeblasen und es begrüsste uns blauer Himmel und die Maderaner Bergwelt in ihrer vollen Pracht. Der Schnee war während der kalten Nacht hart geworden und so bot sich endlich die Gelegenheit, meine Spikes zu testen, die ich seit Jahren unbenutzt in meinem Rucksack mitschleppe. Beim Abstieg bauten wir einen Zusatzschlenker um den Golzernsee ein, bevor es dann in Golzern doch noch den Kuchen gab, auf den wir vom Vortag zugunsten der Käseschnitten verzichtet hatten.

Schliesslich machten wir uns auf den Rückweg ins Tal hinunter. Wir folgten ein Stück unserem Aufstiegsweg, bevor wir Richtung Waldiberg hinunter abbogen. Blühende Wiesen und grüne Wälder säumten unseren Weg. In Frentschenberg verabschiedete ich mich von meinen Mitwanderern; während diese Richtung Silenen zurück wanderten, nahm ich den direkten Weg nach Amsteg. Entlang senkrechter Felswänden führte der Pfad steil den Wald hinunter. Begleitet wurde ich vom Rauschen der Gotthardautobahn und vom Dreiklanghorn des Postautos, das auf der gegenüberliegende Talseite die engen Kurven nach Bristen hochfuhr.



Wanderinfos:
  • Gewandert: Samstag/Sonntag, 29./30. Mai 2021
  • Route: Bergstation Chilcherberge - Hängebrücke Schipfental - Golzern - Nossplatten - Schissenegg - Windgällenhütte (Samstag); Windgällenhütte - Schissenegg - Nossplatten - Würzen - Golzernsee - Golzern - Waldiberg - Frentschenberg - Amsteg (Sonntag)
  • Unsere Wanderzeit: 4 h (Samstag); 4 h 10 (Sonntag)
  • Distanz: 9,3 km (Samstag); 12 km (Sonntag)
  • Höhenmeter (Aufstieg): 1'330 m (Samstag); 180 m (Sonntag)
  • Übernachten: Windgällenhütte AACZ


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