Sonntag, 5. Juni 2022

Zwinglipasshütte - Saisoneröffnung im Alpstein

@wandernohneende
Das Motto des diesjährigen Wanderprojekts ist "Hütten, die ich schon immer mal besuchen wollte" und Luzia suchte zum Projektstart mit der Zwinglipasshütte eine Hütte aus, der ich tatsächlich auch schon lange mal einen Besuch abstatten wollte. 

Wir starteten in Brülisau und um das ungeliebte Brüeltobel zu umgehen, wählten wir den Weg über den Ruhsitz. Damit hatten wir den ersten Teil der Höhenmeter konzentriert am Anfang. Der nächste Abschnitt der bewaldeten Bergflanke entlang mit Blick auf den Sämtisersee war dann fast flach. 

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Pünktlich zur Mittagszeit erreichen wir das Berggasthaus Bollenwees am Ufer des Fälensees. Dort schlugen wir uns die Bäuche voll mit Rösti und Spiegelei und genossen die Appenzeller Gastfreundschaft - an diesem Wochenende wurden wir ausnahmslos überall äusserst freundlich und aufmerksam willkommen geheissen und bedient.

In Bollenwees war das Tagesziel aber noch in weiter Ferne. Also schulterten wir wieder unsere Rucksäcke und wanderten weiter entlang des Fälensees, welcher pittoresk zwischen steilen Felswänden liegt. Am gegenüberliegenden Ufer konnten wir eine Gämsdame mit ihrem verspielten Gämskitz beobachten. 

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Als wir das Ende des Sees erreichten, wurden die Schneefelder zahlreicher und ausgedehnter und der zweite Teil der zu absolvierenden Höhenmeter lag vor uns. Wir versuchten dem Schnee so gut wie möglich auszuweichen, indem wir abschüssige Grasnarben hochkraxelten. Gesellschaft leisteten uns dabei Murmeltiere, die über die Schneefelder hasteten, und eine Herde von Steinböcken, die hoch über uns auf einem Grat weidete.

Schliesslich erreichten wir den Zwinglipass (2'011 m) und von da waren es nur noch paar Schritte zur gleichnamigen Hütte, die prominent auf einem Felsvorsprung mit freier Sicht ins Toggenburg liegt. Auf der Terrasse stiessen wir mit einem Bier auf die gelungene Eröffnung der diesjährigen Hüttentourensaison an.

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Am nächsten Tag war das Wetter so gut, dass wir nicht anders konnten, als nochmals eine längere Wanderung zu unternehmen. Vom Zwinglipass stiegen wir ein paar Meter hoch zur Chreialpfirst, einem breiten, ausgedehnten Bergkamm. Beim Mutschensattel deponierten wir - dem Ratschlag des temporären Hüttenwarts der Zwinglipasshütte folgend - unsere Rucksäcke und machten einen kurzen Abstecher auf den Mutschen (2'122 m). Die paar Zusatzhöhenmeter lohnten sich, denn der Mutschen stellte sich als erstklassiger Aussichtsberg mit Blick ins Rheintal und über den ganzen Alpstein heraus.

Der folgende Abstieg bis zur Roslenalphütte war dann eine eher rutschige Angelegenheit dank den ausgedehnten Altschneefeldern. Luzia zeigte vor, wie man elegant auf dem Hosenboden den Hang hinunter rutschte. 

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Ab der Saxerlücke mussten wir den Wanderweg mit zahlreichen Sonntagsausflüglern teilen; der Höheweg zum Hohen Kasten ist ein bekannter "Grüezi-Weg". Nicht wenige der Sonntagswanderer trugen leichte Turnschuhe und ich wunderte mich, wie man in solchen Schuhen die paar sehr abschüssigen Schneefelder überqueren konnte, die noch übrig geblieben waren. 

Beim Berggasthaus Stauberen unterstützen wir nochmals die appenzellische Wirtschaft und stärkten uns für das letzte Wegstück. Notwendig war die zusätzliche Energie vor allem für den finalen Anstieg auf den Hohen Kasten (1'794 m). 

Zurück nach Brülisau ging es eng zusammengedrängt mit der Gondel, doch das tat der Freude über den gelungenen Saisonstart keinen Abbruch.



Wanderinfos:

  • Gewandert: Samstag/Sonntag, 14./15. Mai 2022
  • Route: Brülisau - Ruhsitz - Hüttenbüel - Rainhütten - Bollenwees - Fählensee - Zwinglipass - Zwinglipasshütte (Samstag); Zwinglipasshütte - Zwinglipass - Chreialpfirst - Muttschensattel (- Abstecher auf den Mutschen) - Roslenalphütte - Saxerlücke - Stauberen - Hoher Kasten (Sonntag)
  • Unsere Wanderzeit: 5h (Samstag); 5h (Sonntag)
  • Distanz: 14,5 km (Samstag); 14 km (Sonntag)
  • Höhenmeter (Aufstieg): 1'300 m (Samstag); 750 m (Sonntag)
  • Übernachten: Zwinglipasshütte SAC

 

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1 Kommentar:

  1. Der Anfang der Saison ist immer sehr spannend wettertechnisch - und man ist an vielen Stellen noch sehr alleine. Dazu der Schnee.... wundervoll. 🙂

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