Donnerstag, 20. April 2023

Durch den Neuschnee ins Freiburgerland (Ostern 2/3)

@wandernohneende
Am Karfreitag hatte ich es auf dem Alpenpanoramaweg im Schneefall bis zum Schwarzsee geschafft. Am Ostersamstag ging meine Wanderung weiter - zwar mit viel Sonne, leider auch mit ebenso viel Schnee, der über Nacht liegen geblieben war. Die Berggipfel rund um den Schwarzsee - jetzt endlich in ihrer vollen Pracht sichtbar und nicht mehr hinter Wolken verborgen - waren alle weiss bepudert.

Am Ufer des Schwarzsees reckten ein paar Krokusse ihre gefrorenen Köpfe durch den Schnee, doch kaum war ich etwas höher gestiegen, war die Schneedecke geschlossen. Ich hatte schon vor zwei Jahren die Gegend um den Schwarzsee und insbesondere den Breccaschlund bewandert, daher verzichtete ich auf den Zusatzschlenker, welcher die offizielle Route machte, und nahm eine Abkürzung direkt zum Oberen Stierenberg. Die Abkürzung bestand aus einem steilen Aufstieg über einen schneebedeckte Steilhang. Wenigstens waren die Stufen so hoch, dass sie gut sichtbar aus dem Schnee ragten.

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Beim Stierenberg traf ich wieder auf die offizielle Route des Alpenpanoramawegs. Hier gab es auch bereits erste Spuren im Schnee, denen ich dankbar folgte, denn die Wegzeichen waren durch den Schnee grösstenteils verdeckt. Teilweise sank ich knöcheltief im Neuschnee ein - ich habe schon Schneeschuhtouren mit weniger Schnee gemacht.

Der Weg führte im Wesentlichen von Alpbeizli zu Alpbeizli - die natürlich alle noch geschlossen waren. Trotzdem boten sie Gelegenheit für sonnige Pausen an warmen Hauswänden. Nach der Alp Untere Euschels öffnete sich die Landschaft und ich folgte dem breiten Talboden aufwärts, der auf beiden Seiten durch steile Felswände flankiert wurde. Durch die Weite, die schroffen Felsen und die verschneite Landschaft fühlte ich mich in eine einsame Wildnis versetzt.

@wandernohneende
Vom oberen Euschels war es nur noch ein Katzensprung zum Euschelspass (1'567 m), dem höchsten Punkt der Etappe. Der Abstieg war nach Süden exponiert, so dass der Schnee bereits nass und rutschig war. Etwas oberhalb von Jaun war es dann ganz vorbei mit der weissen Pracht.

Ab Jaun führte die Wanderung mehr oder weniger direkt entlang des Jaunbachs. Wie am Vortag war der Weg eingeklemmt zwischen Bach und Strasse. Die schöneren Wegabschnitte führten über den schmalen Uferdamm, die weniger schönen über breite Feldfeldwege durch eine eintönige Ackerlandschaft. Kilometer um Kilometer brachte ich so hinter mich, bis meine Beine schwer wurden und ich schliesslich Charmey erreichte. 

Dort brach ich meine Wanderung ab und stieg in den Bus nach Gruyère. Die Fahrt führte entlang des Lac de Montsalvens und der Jaunbachschlucht - beides hatte ich schon vor zwei Jahren erwandert, so dass ich ohne schlechtes Gewissen abkürzen konnte.

Das kleine Städtchen von Gruyère war vollgestopft mit Touristen und ich verbrachte die Nacht in einem völlig überteuerten Hotelzimmer im historischen Zentrum.


Wanderinfos:

  • Gewandert: Ostersamstag, 8. April 2023
  • Route: Schwarzsee - Hubel Rippa - Wälschi Rippa - Stierenberg - Untere Euschels - Obere Euschels - Euschelspass - Jaun - Zur Eich - Im Fang - Les Fornis - Charmey (Etappe 20 und Teil der Etappe 21 des Alpenpanoramawegs/nationale Route Nr. 3)
  • Meine Wanderzeit: 5 h 30 min
  • Distanz: 21,5 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 800 m
  • Weitere Etappen des Alpenpanoramawegs gibt es hier

@wandernohneende



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