Mit der Gondelbahn ging es zunächst von Lungern nach Turren hinauf, wo wir das Wanderwochenende mit einem Startkaffee starteten. Ich hatte die Tour so geplant, dass möglichst viel Grat miteingeschlossen war, so dass wir zunächst ein paar Meter Richtung Dundel abstiegen, um anschliessend über einen breiten Feldweg in weiten Kurven zur Dundelegg (1'727 m) hochzusteigen, wo das eigentliche Gratwandern begann.
Stetig ansteigend folgten wir dem Kamm und umrundeten so in einem Halbkreis das Turren-Hochplateau. Es war ein warmer, sonniger Tag, auch wenn sich immer wieder eine Wolke in den Berggipfeln verfing und die Aussicht verdeckte. Das Mändli (2'056 m) mit seinem steinernen Kreuz war der erste Gipfel, den wir erreichten.Doch da waren wir noch lange nicht am Ziel: Weiter ging es im abwechselnden Auf und Ab dem schmalen Bergrücken entlang mit dem Höch Gumme (2'204 m) als nächste Bergspitze. Dort machten wir Mittagspause und ein Mandelgipfel wäre das perfekte Dessert gewesen, doch niemand liess sich dazu überreden, uns einen im Berghaus Schönbüel (welches nur zweihundert Höhenmeter unter uns lag) zu holen.
Ein steiler Abstieg führte vom Höch Gumme hinunter und wir wussten alle, dass wir diese verlorene Höhe später mühsam wieder zurückgewinnen mussten. Linker Hand - tief unter uns - lag türkisfarben der Brienzersee. Rechter Hand - näher, kleiner, dunkler - der Eisee. Vor uns das Brienzer Rothorn, dessen Spitze sich hinter einer Wolke verborg. Und hinter uns konnte man auf die lange Bergkette zurückblicken, über welche wir gewandert waren.
Ab dem Eiseesattel begann der Schlussanstieg, der über einen eher langweiligen Schotterweg hinaufführte. Doch schliesslich hatten wir es geschafft! Den Gipfel des Brienzer Rothorns (2'348 m) teilten wir mit zahlreichen "Bähnlitouristen", die eindeutig frischer aussahen als wir. Im Berggasthaus Rothorn Kulm erholten wir uns schnell mit einer Dusche, einem Bier und einem guten Abendessen.Für die Wanderung vom Sonntag gab es verschiedene Varianten: Nicole und Reto entschieden sich für die harte Tour und wanderten auf dem berüchtigt ausgesetzten Brienzer Grat weiter bis Harderkulm. Der Rest von uns machte es den Bähnlitouristen gleich und tuckerte mit der historischen Dampfzahnradbahn (unsere hatte leider eine Diesellock) sehr gemächlich nach Brienz hinunter.
Wir wollten aber auch noch etwas wandern, trotz der bereits am Vormittag drückenden Hitze. Zuerst entlang des Brienzersees, dann durch die beiden hübschen Dörfchen Hofstetten und Brienzwiler machten wir uns auf in Richtung Brünigpass. Dabei konnten wir zur Bergkette hochsehen, über welche wir am Tag zuvor gewandert waren.Wanderinfos:
- Gewandert: 9./10. September 2023
- Route: Turren - Dundel - Dundelegg - Rückenegg - Mändli - Höch Gumme - Zwischenegg - Eiseesattel - Brienzer Rothorn (Samstag): Brienz - Hofstetten b.B. - Brienzwiler - Brääch - Herwäg - Brünigpass (Sonntag)
- Unsere Wanderzeit: 4 h 10 min (Samstag); 2 h 40 min (Sonntag)
- Distanz: 11,9 km (Samstag); 9,7 km (Sonntag)
- Höhenmeter (Aufstieg): 1'250 m (Samstag); 650 m (Sonntag)
- Übernachten: Berghaus Rothorn Kulm
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