Mit dem neuen Eigerexpress ging es von Grindelwald Terminal - wirklich vergleichbar mit einem Flughafenterminal - bis Eigergletscher und von dort mit der Bahn durch die Eigernordwand auf das Jungfraujoch.
Auf 3'463 m herrschte T-shirt-Wetter, als wir unsere Steigeisen anschnallten. Ich hatte die Strecke vom Jungfraujoch zur Konkordiahütte schon vor ein paar Jahren gemacht, doch ich war erneut beeindruckt von der Weite der Gletscherwelt und der zum Greifen nahen Alpengipfel. Davon kann ich einfach nicht genug bekommen!Nur das oberste Stück des Jungfraufirns war noch schneebedeckt und bald wanderten wir über blankes Eis. Unser Bergführer navigierte uns geschickt um die zahlreichen Spalten herum. Das Wasser rann in kleinen Rinnsalen über das Eis, um sich schliesslich zu einem reissenden Wildbach zu vereinen, der sich tief ins Eis eingegraben hatte. Wir folgten seinem Ufer bis zum Punkt, wo er durch eine Gletschermühle in die Tiefen des Eises verschwand.
Auf dem Konkordiaplatz vereinen sich drei Gletscher. Hoch darüber auf einem Felsen liegt die Konkordiahütte. Der Aufstieg über die senkrechte Felswand führt über eine luftige Metalltreppe. Diese wurde vor ein paar Jahren versetzt und um 100 Stufen verkürzt. Für mich waren es an diesem Tag aber immer noch viel zu viele Stufen - die Hitze und die Höhe forderten ihren Tribut und brachten mich an den Rande des Kollapses.Am nächsten Morgen starteten wir im Morgengrauen. Über einen schmalen, abschüssigen Trampelpfad ging es wieder zurück auf den Gletscher. Nachdem wir die erste Spaltenzone hinter uns gebracht hatten, erreichten wir den "Aletschhighway", eine flache, fast spaltenfreie Zone im Zentrum des Gletschers, auf der wir zügig vorwärts kamen.
Das pyramidenförmige Eggishorn markierte schon von weitem den Ausstiegspunkt aus dem Gletscher, der an seinem Fuss eine leichte Kurve macht und dabei in grosse Spalten aufreisst. Eigentlich glich der Gletscher hier eher einem Meer aus vereisten Wellen mit tiefen, breiten Tälern und schmalen Kämmen. Wie in einem Labyrinth mussten wir uns den richtigen Weg suchen, um zum Gletscherrand zu gelangen.Dort verstauten wir die Steigeisen definitiv in unseren Rucksäcken und stiegen über glatte Felsen zu den Märjelenseen hoch. Durch den Tunnel und über breite Wanderwege ging es schliesslich zur Fiescheralp und mit der Gondel bequem ins Tal zurück.
Wanderinfos:
- Gewandert: Donnerstag/Freitag, 24./25. August 2023
- Route: Jungfraujoch - Jungfraufirn - Konkordiaplatz - Konkordiahütte (Donnerstag); Konkordiahütte - Aletschgletscher - Märjelenseen - Obers Tälli - Fiescheralp (Freitag)
- Unsere Wanderzeit: 3 h 50 min (Donnerstag); 5 h (Freitag)
- Distanz: 8,7 km (Donnerstag); 13,7 km (Freitag)
- Höhenmeter (Aufstieg): 180 m (Donnerstag); 250 m (Freitag)
- Übernachten: Konkordiahütte SAC
Strecke Donnerstag |
Strecke Freitag |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen