Mit der Standseilbahn ging es hoch nach Braunwald und dann mit der Sesselbahn weiter bis Gumen. Von dort wanderten wir bis zum Einstieg in den Klettersteig, wo wir uns in die Ausrüstung zwängten. Als ich dabei die senkrechte Felswand hoch schaute, an der man bereits andere Kletterer hängen sah, kamen mir die ersten Zweifel, ob ich an diesem Morgen doch nicht besser in meiner Komfortzone Bett liegen geblieben wäre. Doch jetzt stand ich in der extra gemieteten Klettermontur schon da, so dass Umkehren keine Option mehr war.
Spätestens nach der ersten heiklen Stelle, einem Kamin mit eindeutig zu wenigen Festhaltemöglichkeiten, war für mich klar, dass das Ganze kein Anfängerklettersteig sein konnte. Als eine weitere schwierige Stelle stellte sich eine Querung heraus, bei der man einen grossen Schritt seitwärts auf einen Metallbügel machen musste, unter welchem es senkrecht die glatte Felswand hinab ging. Ich habe keine Höhenangst, aber dieser Schritt ins Nichts brauchte ziemliche Überwindung. Es gab noch einige weitere Stellen, wo ich einen Moment lang innehalten musste, weil ich zunächst nicht wusste, wie und ob ich weiter komme. Einmal in der Wand blieb aber gar keine andere Möglichkeit, als sich von Eisenbügel zu Eisenstab, von Felsvorsprung zu Felsspalte zu hangeln. Doch erstaunlicherweise schlotterten meine Knie weniger als zwei Wochen zuvor auf dem Col des Audannes und ich musste nicht testen, ob die Klettersteig-Bremse einen Sturz auch tatsächlich bremsen würde.
Wanderinfos:
- Gewandert: Mittwoch, 31. August 2016
- Route: Klettersteig Rundgang Leiteregg (Route blau, K3)
- Unsere Zeit: ab/bis Gumen, inkl. Pausen ca. 3 h
- Höhenmeter (Aufstieg): 300 m
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