Wir trafen uns beim Bahnhof in Zug - natürlich im Nebel - und liessen uns von da aus mit einem Taxibus auf den Zugerberg und damit direkt in die Sonne und den Schnee fahren. Nachdem wir knapp zwei Kilometer einem Strässchen entlang gelaufen waren, schnallten wir am Waldrand die Schneeschuhe an und stiegen zuerst steil den Hang hinauf, bevor wir auf die schneebedeckte Spur eines Waldwegs stiessen, der zunächst sanft aber stetig aufwärts führte. Weniger sanft war der Wind, der uns kräftig um die Ohren bliess, jedesmal wenn wir eine ungeschützte Stelle passieren mussten. Aus diesem Grund machten wir die Mittagspause im windabgewandten Steilhang kurz unter dem Gipfel des Gnipen. Auf dem Gnipen selber blieben wir nur lange genug stehen, um ein Foto des Alpenpanoramas zu machen, bevor wir weiter eilten bis zum Wildspitz bzw. direkt ins gleichnamige Restaurant unter dem Gipfel.
Bei Kaffee und Kuchen in der gut besuchten Gaststube wärmten wir uns wieder auf. Die gespeicherte Wärme konnten wir anschliessend mehr als gut gebrauchen: Ungefähr eine halbe Stunde vom Wildspitz entfernt befindet sich der Unterstand Langmatt. Dort richteten wir uns für frühes Abendessen ein. Der Unterstand bot Bänke, einen langen Tisch und eine schöne Feuerstelle mit einem gegen Süden ausgerichteten, atemberaubenden Blick auf die Innerschweizer Berglandschaft. Die Südausrichtung erwies sich aber angesichts des immer noch heftig blasenden, kalten Windes aus dieser Richtung als nicht gerade ideal. Tom liess sich aber von solchen Widrigkeiten nicht abhalten, sondern packte aus seinem Rucksack seine halbe Kücheneinrichtung aus und begann, für uns zu kochen. Der Rest versuchte sich irgendwie warmzuhalten, entweder indem man hinter der Hütte nach Windschutz suchte, oder sich direkt ans Feuer stellte, um etwas Wärme abzubekommen. Der Einzige, dem die Kälte nichts ausmachte, war der Wolfshund einer Mitmacherin, der vergnügt im Schnee tollte.
Tom servierte uns schliesslich zwei Sorten Risotto, das wir nur so herunterschlangen, einerseits weil es sehr lecker war und wir die Kalorien brauchten, um der Kälte standzuhalten, andererseits weil das Risotto sofort im Teller auskühlte, wenn man zu langsam ass.
Als die Dämmerung anbrach, machten wir uns auf den Heimweg. Kaum in Bewegung, wurde es uns auch wieder warm, so dass wir den Abstieg in Richtung Sattel richtig geniessen konnten. Unter uns die Lichter der Dörfer und Strassen, über uns der Sternenhimmel; es war der perfekte Abschluss für einen tollen Tag!
Wanderinfos:
- Gewandert: Sonntag, 12. Februar 2017
- Route: Zugerberg Stafel - Dürrenboden - Ober Hütte - Gnipen - Wildspitz - Langmatt - Hinter Gwandelen - Eigenstall - Sattel-Aegeri
- Distanz: 13,3 km
- Unsere Wanderzeit: 4 h 15 min
- Höhenmeter (Aufstieg): 670 m
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