Ivan, welcher das Wochenende organisiert hatte und uns die zwei Tage sicher durch die Schneelandschaft navigierte, versuchte die verlorene Zeit einzuholen, indem er uns während der ganzen Strecke durchs Val Tuors keine Pause machen liess. Diese holten wir schliesslich an einer sonnigen Hauswand bei frühlingshaften Temperaturen im verlassenen Weiler Chants nach, wo wir auch die Schneeschuhe anzogen.
Blick zurück Richtung Piz Kesch |
Oberhalb der Waldgrenze wurde das Gelände wieder etwas flacher. Etwas später kam die Keschhütte in Sicht und mit ihr auch der stotzige Schlussanstieg, der zu ihr hinaufführte. Die Aussicht auf einen kühlen Sauren Most trieb mich schliesslich auch noch diesen letzten Berg hoch.
In der Keschhütte wurden wir sehr freundlich empfangen und vor dem Abendessen sorgte auch noch die Sonne mit einem leuchtenden Abgang für ein Spektakel. Da war der anstrengende Aufstieg längst vergessen.
Blick zurück Richtung Sertigpass |
Danach ging es nur noch genussvoll abwärts durch die glitzernde Winterlandschaft des langgezogenen Chüealptals. Im unteren Teil des Tals sah man die Überreste von zahlreichen Nassschneelawinen, die teilweise wohl erst vor wenigen Tagen niedergegangen waren. Wir waren aber früh unterwegs und am Mittag, als die Temperaturen anstiegen, sassen wir bereits in Sand im Garten des Restaurants und stiessen auf ein gelungenes Wochenende an, welches sämtlichen Ansprüchen gerecht geworden war.
Gewandert:
- Samstag/Sonntag, 23./24. Februar 2019
- Route: Bergün - Tuors Davant - Tuors Chants - Schegvel - Kesch Hütte (Samstag); Kesch Hütte - Sertigpass - Bin Schära - Sertig, Sand (Sonntag)
- Unsere Wanderzeit: 4 h 30 min (Samstag); 3 h 20 min (Sonntag)
- Distanz: 12,6 km (Samstag), 10,8 km (Sonntag)
- Höhenmeter (Aufstieg): 1'370 m (Samstag); 380 m (Sonntag)
- Übernachten: Keschhütte SAC
Nachtrag: Die Tour war - obwohl anstrengend - so schön, dass ich sie zwei Jahre später wiederholt habe.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen