Donnerstag, 28. März 2019

Postkartenwetter auf dem Wildhorn

@wandernohneende
Wildhorngipfel
An diesem Wochenende passte einfach alles zusammen: Der Schnee, das Wetter, der Gipfel. Zwei Tage lang bekamen wir keine einzige Wolke zu Gesicht, sondern nur blauen Himmel und weisse Berge so weit das Auge reichte.

Wir starteten auf der Iffigenalp oberhalb der Lenk und wanderten auf unseren Schneeschuhen das Iffigental hinauf. Der Schnee war hart gepresst, so dass wir gut vorankamen und bald lag vor uns die zugefrorene Fläche des Iffigsees. Wir überquerten den See und kurz darauf kam die Wildhornhütte in Sicht. Die Hütte war voll besetzt - wir waren längst nicht die Einzigen, die dieses perfekte Wochenende für eine Tour nutzen wollten. Am Abend herrschte daher eher Halligalli als gemütliches Hüttenfeeling.

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Abendstimmung Wildhornhütte
Entsprechend waren wir am nächsten Morgen nicht die einzige Gruppe, die sich Richtung Wildhorn auf den Weg machte. Über eine Moräne erreichten wir eine weite, weisse Fläche, unter welcher sich der Chilchligletscher versteckte. Von dort konnten wir auch einen ersten Blick auf unser Ziel werfen: Der anvisierte Gipfel hob sich vor uns eckig gegen den tiefblauen Himmel ab. Wir traversierten einen Steilhang und erreichten so den Glacier de Téné oder zumindest das Schneefeld, unter welchem auch dieser Gletscher verborgen blieb. Dafür gab es freie Sicht auf die Alpen: Der gesamte Alpenbogen von der Berner Prominenz bis zu den Walliser Viertausender lag vor uns und unser Bergführer Markus wiederholte geduldig, dass es sich beim markanten Zacken am Horizont um das Bietschhorn handelte, bis auch der Letzte der Gruppe es mitbekommen hatte.

Über einen letzten Steilhang erreichten wir schliesslich das Wildhorn (3'250 m). Kurz vor dem Gipfel entledigten wir uns unserer Schneeschuhe und stiegen über einen kurzen, schmalen Grat bis zum Gipfelkreuz. Trotz der vielen Tourengänger waren wir schliesslich alleine auf dem Gipfel. Wir beglückwünschten uns zum Gipfelerfolg und genossen die Rundumsicht.

@wandernohneende
Iffigfall
Das Alpenpanorama begleitete uns auch auf dem Rückweg, denn während man sich beim Aufstieg vornehmlich auf die Schneeschuhe der Person vor einem konzentriert hatte, schien man beim Absteigen direkt auf die Schneeberge zuzusteuern. Der weiche Schnee machte den Abstieg einfach und genussvoll. Bevor wir wieder zum Chilchligletscher abstiegen und den Walliser Alpen den Rücken kehrten, versicherte sich Markus nochmals, dass jetzt wirklich jeder das Bietschhorn kannte.

Zurück auf der sonnigen Terrasse der Wildhornhütte machten wir eine letzte Pause, bevor wir weiter zur Iffigenalp abstiegen. Dort sollte uns eigentlich am späten Nachmittag das Alpentaxi abholen, doch der Fahrer weigerte sich wegen der vereisten Strasse hochzufahren. Die Plausibilität dieser Begründung erschloss sich mir nicht ganz, zumal er bei der Hinfahrt am Samstag morgen mit Schneeketten problemlos hochgekommen war, doch offenbar schmilzt Eis in der Lenk während eines (sonnigen) Tages nicht, sondern die Eisflächen vergrösseren sich vielmehr.

Damit verlängerte sich unsere Wanderung um rund eine Stunde, als Entschädigung dafür gab es die Gelegenheit, den Iffigfall zu bewundern. Als wir schliesslich beim Bahnhof Lenk ankamen, waren wir uns aber einig: Es war die perfekte Tour für das perfekte Wochenende gewesen.





Wanderinfos:
  • Gewandert: Samstag/Sonntag, 23./24. März 2019
  • Route: Iffigenalp - Iffigsee - Wildhornhütte (Samstag); Wildhornhütte - Chilchligletscher - Glacier de Téné - Wildhorn - Glacier de Téné - Chilchligletscher - Wildhornhütte - Iffigsee - Iffigenalp - Iffigfall - Lenk, Hubelmatte (Sonntag)
  • Unsere Wanderzeit: 2 h 30 min (Samstag); 6 h 30 min (Sonntag)
  • Distanz: 5,5 km (Samstag); 17,8 (Sonntag)
  • Höhenmeter (Aufstieg): 750 m (Samstag); 950 m (Sonntag)
  • Übernachten: Wildhornhütte SAC



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