Donnerstag, 12. Dezember 2019

Monte San Giorgio - Aussichtsgipfel im Sottoceneri (Tessiner Dezember-Wochenende 1/2)

@wandernohneende
Blick vom Monte San Giorgio
Richtung Lugano
Nach einem Blick auf die Wettervorhersage fasste ich spontan den Entschluss, über das Wochenende dem ungemütlichen Winterwetter in Zürich zu entfliehen und ein sonniges Wochenende im Tessin zu verbringen.

Ein Hotel war schnell gebucht und so stieg ich am Samstagmorgen in den Zug und fuhr durch den Gotthard, an dessen südlichem Ausgang mich die erhoffte Sonne bereits erwartete. Von Lugano aus ging es mit S-Bahn und Bus bis nach Brusino am Fusse des Monte San Giorgio, den ich mir als erstes Gipfelziel des Wochenendes ausgesucht hatte. Die Strecke ist Teil des Sentiero Lago di Lugano, von welchem ich bereits früher einige Etappen gewandert war.

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Ruine unterhalb des San Giorgio
Der bewaldete Hang lag noch im Schatten, als ich mit dem Aufstieg begann. Die blattlosen Bäume machten zwar einen etwas trostlosen Eindruck, doch dafür liessen sie den Blick auf das gegenüberliegend Seeufer frei und damit auf die gesamte Hügelkette vom San Salvatore bis zur auffälligen Kirche von Morcote (übrigens ebenfalls eine sehr aussichtsreiche Wanderung). Das Grotto auf der Alpe di Brusino wäre ein guter Platz für eine Kaffeepause gewesen, doch es war leider geschlossen. Es war eindeutig keine Wandersaison im Tessin!

Beim ganzen Aufstieg war mir keine andere Menschenseele begegnet, umso überraschter war ich, als ich auf dem Gipfel zahlreiche Wanderer antraf. Wenn man aber die spektakuläre Aussicht über den Lago di Lugano und die schneebedeckten Tessiner Berggipfel betrachtete, war es kaum erstaunlich, dass der Monte San Giorgio (1'096 m) ein beliebtes Ausflugsziel ist.

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Damm von Melide und San Salvatore
Auf der Sonnseite ging es schliesslich wieder in Richtung See hinunter. Während der Aufstieg von Brusino her über schmale, aber angenehme Pfade geführt hatte, waren die breiten Wege auf der Südseite mit Natursteinen gepflastert. Sicher eine aufwändige Wegbaumethode, doch bei mir lösen solche Wege immer die Angst aus, dass ich mir einen Knöchel breche.

Unbeschadet kam ich im kleinen, von Reben umgebenen Dörfchen Meride an. Der Wanderweg führte direkt durch seine engen Gässchen, bevor das letzte Stück bis zum See bei Riva San Vitale wieder durch den Wald verlief und vom lauten Rauschen der Autobahn begleitet wurde.

Bereits vom Monte San Giorgio aus hatte ich den Gipfel für den nächsten Tag, den Monte Boglia, in Augenschein genommen und festgestellt, dass er fast schneefrei erschien. Wie falsch ich mit dieser Einschätzung lag und wie es dazu kam, dass ich mich (mehrmals) in schneebedeckten Steilhängen verirrte, kann man in meinem zweiten Blog zu meinem Tessiner Dezember-Wochenende nachlesen.



Wanderinfos:
  • Gewandert: Samstag, 7. Dezember 2019
  • Route: Brusino Arsizio, Rondello - Alpe di Brusino - Monte San Giorgio - Cassina - Meride - Ronco dei Bòch - Riva San Vitale - Capolago (Etappe 8 des Sentiero Lago di Lugano/regionale Route Nr. 52)
  • Meine Wanderzeit: 3 h 40 min
  • Distanz: 12,3 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 810 m
  • Weitere Etappen des Sentiero Lago di Lugano gibt es hier
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