Sonntag, 8. Juli 2018

Blaue Seen und weisse Schneefelder (8. + 9. Etappe Via Alpina)

Back on track! Die neue Via Alpina-Saison hatte begonnen und wir setzten nahtlos dort ein, wo wir im Herbst aufgehört hatten: In Engelberg. Im Unterschied zum letzten Jahr, wo wir bei allen Varianten von Regenwetter gewandert waren, war an diesem Wochenende auf dem Regenradar nicht die geringste Gewitterwolke zu erkennen. Hoffentlich ein gutes Omen für die diesjährige Wandersaison!

Der Aufstieg war in drei Abschnitte unterteilt: Der erste Teil führte durch den Wald bis zur Gerschnialp, wo wir uns auf einem kurzen flachen Stück erholen konnte. Der zweite Teil bis zum Trüebsee führte dann steil teilweise direkt unterhalb der Gondelbahn hoch, was wieder einmal die Frage aufwarf, warum wir ständig auf Berge stiegen, auf die man auch fahren könnte. Dazu machte uns die Hitze zu schaffen, so dass sich einige schon (fast) das Regenwetter des letzten Jahres zurückwünschten.

Tannensee
Dank Katharina, die trotz Höhenmeter und Hitze - gut gekühlten - Wein hochgeschleppt hatte, war die Anstrengung spätestens beim vorgezogenen Apéro am Trüebsee schon wieder vergessen. Dann mussten wir nur noch den letzten Teil der Steigung hinter uns bringen und hatten mit dem Jochpass (2'207 m) den höchsten Punkt des Tages erreicht. Rund um uns herum lagen noch die letzten Schneefelder. Vom Jochpass ging es mit einer schönen Aussicht auf den blau leuchtenden Engstlensee und den schneebedeckten Titlis nur noch abwärts bis zur Engstlenalp, wo wir in einem einfachen Massenlager übernachteten.

Am nächsten Tag machten wir eine frühe Pause am Tannensee, wo einige von uns tatsächlich den Sprung ins kalte Wasser wagten. Das war auf jeden Fall die letzte Gelegenheit für eine Abkühlung, die wir an diesem Tag erhielten. Nach einem kurzen Aufstieg erreichten wir den langgezogenen Gratweg, der uns auf das Balmeregghorn (2'254 m) brachte ("schön, schon Schöneres gesehen" - wie wir verwöhnt feststellten).

Blick vom Balmeregghorn
Entlang von steilen Felswänden ging es weiter und das "Grüessech", mit welchem uns die zahlreichen entgegenkommenden Wanderer begrüssten, zeigte, dass wir endgültig im Berner Oberland angekommen waren.

Bei Planplatten begann dann der lange Abstieg ins Haslital. Während ein Teil der Gruppe sich entschlossen hatte, knieschonend bereits bei Planplatten oder spätestens in Reuti die Bahn zu nehmen, hatte ich mich einem kleinen Grüppchen angeschlossen, das den ganzen Weg zu Fuss machen wollte. Entsprechend kürzten wir die Pausen ab und legten etwas Tempo zu - und wurden dann doch immer wieder von den "langsameren" Bähnchenfahrern eingeholt. Ivan gab uns weiblichen Mitwanderern die Schuld dafür, weil wir angeblich andauern eine Toilettenpause machen mussten.

Der Abstieg war schliesslich nicht so steil wie befürchtet. Zwischendurch wurden wir noch vom Zwerg Muggenstutz begleitet und das letzte Stück führte angenehm durch den kühlen Wald. Es waren zwei schöne Etappen gewesen und die ersten Blicke auf die Berner Alpen waren ein Versprechen dafür, was uns bei der Fortsetzung noch erwarten würde.



Wanderinfos:

  • Gewandert: Samstag/Sonntag, 30. Juni / 1. Juli 2018
  • Route: Engelberg - Gerschnialp - Trüebsee - Jochpass - Engstlenalp (Samstag); Engstlenalp - Tannalp - Balmeregghorn - Planplatten - Hasliberg Reuti - Meiringen (Sonntag) (Etappen 8 und 9 der Via Alpina/nationale Route Nr. 1)
  • Unsere Wanderzeit: 3 h 45 min (Samstag); 5 h 30 min (Sonntag)
  • Distanz: 12 km (Samstag); 22 km (Sonntag)
  • Höhenmeter (Aufstieg): 1'250 m (Samstag); 700 m (Sonntag)
  • Übernachten: Hotel Engstlenalp
  • Weitere Etappen der Via Alpina finden sich hier




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen