Sonntag, 1. Juli 2018

Stanserhorn: Aufstieg in die Wolken

MeteoSchweiz hatte ungestörten Sonnenschein und angenehme Temperaturen versprochen. Das schienen mir ideale Bedingungen für einen Abstecher auf einen weiteren Innerschweizer Berg, der schon länger auf meiner Besteigungsliste stand: Das Stanserhorn. Ich war sehr früh unterwegs und dachte, dass ich so vor dem Touristenansturm auf dem Gipfel ankommen würde.

Als ich in Stans aus dem Zug stieg, war es zwar sonnig, doch ausgerechnet über dem Stanserhorn hing eine dicke Wolke. In diesem Zeitpunkt war ich noch optimistisch, dass sich diese bald auflösen würde. Ich stieg entlang dem Trassee der historischen Standseilbahn hoch und gerade als ich die ersten Schweisstropfen von der Stirn wischte, kam mir eine Bahn entgegen und der gut gelaunte Bahnführer winkte mir aufmunternd zu.

Bei Bluematt liess ich den Wald hinter mir und wie ich langsam weiter die Weide hochstieg, fiel mir auf, wie sehr sich meine Wanderungen in der letzten Zeit glichen: Zuerst ging es jeweils steil den Wald hoch, dann noch steiler über Weiden und Wiesen. Sowohl Nideri wie auch der Falknis waren diesem Muster gefolgt. Zudem schien es mir, als würden Schweizer Wanderwege mehrheitlich aus Zickzack-Wegen bestehen.

Am Schluss machte die Route dann noch einen grossen Bogen und die letzten Meter führten über den Grat. Nach drei Stunden stand ich schliesslich auf dem Stanserhorn (1'897 m) und suchte durch Wolkenlöcher nach dem versprochenen Bergpanorama. Als die Wolkendichte sogar noch zunahm, setzte ich mich auf die Terrasse des Bergrestaurants und war froh, dass ich am Morgen neben meiner Softshell- auch meine Hardshelljacke eingepackt hatte. Von einsamer Gipfelruhe war ich ebenfalls weit entfernt: Obwohl es erst kurz nach zehn Uhr war, schwärmten bereits ganze Herden von Ausflüglern herum. Der Grund dafür war - wie ich leider erst nachträglich herausfand -, dass die Stanserhornbahn ihr 125-Jahr-Jubiläum feierte und vergünstigte Tickets anbot - sofern man vor 9.30 Uhr hochfuhr.

Hinunter ging es dann "oben ohne" mit der CabrioBahn. Vom offenen Oberdeck der Bahn hatte man einen guten Blick auf den gewundenen Aufstiegsweg. Ich war stolz auf meine Leistung, den Aufstieg in drei Stunden und damit mehr als einer Stunde unter der offiziell angegebenen Wanderzeit geschafft zu haben. Bis mir der Banknachbar in der Bahn erzählte, dass er in der Hälfte meiner Zeit oben gewesen war.



Wanderinfos:
  • Gewandert: Mittwoch, 27. Juni 2018
  • Route: Stans - Chälti - Bluematt - Rinderalp - Stanserhorn
  • Meine Wanderzeit: 3 h
  • Distanz: 7,8 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 1'430 m




2 Kommentare:

  1. Kann das Stanserhorn nach unserem Urlaub in einem Hotel in St. Martin auch sehr empfehlen... Wirklich idyllisch und ganz schön zu bewandern auch für Neulinge:) Gute Schuhe sind aber das A und O

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  2. Merci für deinen Kommentar. Die Tour ist für (fitte) Neulinge ideal, weil es keine technischen Schwierigkeiten gibt. Und bei schönem Wetter ist die Aussicht top!

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