Trütlisbergpass |
Bei strahlendem Sonnenschein starteten wir ins der Lenk. Zu Beginn führte die Strecke durch eine hübsche Schlucht, wo der Wallbach über kleine Wasserfälle die Felsen hinab sprudelte. Kurz danach erreichten wir die Baumgrenze und die ersten Schneefelder, die dieses Jahr einfach nicht verschwinden wollten. Doch dort wo der Schnee bereits geschmolzen war, blühten die Krokusse, so dass man sich entscheiden musste, ob man lieber im Schnee nasse Füsse holen oder die Blumenpracht niedertrampeln wollte. Auf dem Trütlisbergpass (2'037 m) hatten wir den höchsten Punkt des Tages erreicht und während wir die Aussicht genossen, flüchtete eine Murmeltierfamilie quer über ein Schneefeld.
Trittlisattel |
Am nächsten Morgen stockten wir in Gstaad zunächst die Essensvorräte für die nächsten Tage auf und ich kaufte mir einen Regenschirm, obwohl auch an diesem Tag kaum eine Wolke am Himmel zu sehen war - doch die Investition von CHF 8.95 würde sich an diesem Wochenende noch auszahlen. Nach dem Einkaufen fing der anstrengende Teil des Tages an: Die Wanderung begann mit einem Aufstieg durch den Wald, wobei ein Mitwanderer vorschlug, die Steigung in meinem Blog als "sanft" zu beschreiben - dies wäre aber eine glatte Lüge gewesen.
Nachdem der erste Steilhang überwunden war, wurde das Gelände offener und die Wanderung abwechslungsreicher: Sie führte durch sonnendurchflutete Wälder und blühende Wiesen, bis wir den zerklüfteten Trittlisattel (1'951 m) erreichten. Auf dem Grat lagen noch ein paar Schneereste, die uns aber nicht behinderten. Am Col du Jable überschritten wir die Kantonsgrenze und stiegen steil in den Kanton Waadt hinunter.
Die Via Alpina führte uns zielgenau zu unserer nächsten Unterkunft, dem Hotel du Chamois in L'Etivaz, das von aussen etwas verlassen aussah, sich von innen aber als ein gemütliches und uriges Haus herausstellte, wo wir sehr herzlich empfangen wurden - und wir uns für die angekündigte Regenschlacht des nächsten Tages stärken konnten.
Wanderinfos:
- Gewandert: Freitag/Samstag, 7./8. Juni 2019 (Teil 1 Pfingstwochenende 2019)
- Route: Lenk - Wallegg - Undere/Obere Lochberg - Trütlisbergpass - Wintermatte - Turbach - Gstaad (Freitag); Gstaad - Obers Motzi - Vorders/Hinders Eggli - Wilde Bode - Trittlisattel - Col de Jable - Gros/Petit Jable - L'Etivaz (16. und 17. Etappe der Via Alpina/ nationale Route Nr. 1)
- Unsere Wanderzeit: 6 h (Freitag); 5 h 20 min (Samstag)
- Distanz: 21 km (Freitag); 17 km (Samstag)
- Höhenmeter (Aufstieg): 1'100 m (Freitag); 1'200 m (Samstag)
- Übernachten: Jugendherberge Gstaad Saanenland, Saanen (Freitag); Hotel Du Chamois, L'Etivaz (Samstag)
- Weitere Etappen der Via Alpina gibt es hier
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen