Sonntag, 8. September 2019

Lappland ist...wunderschön (Nordkalottleden 5/5)

@wandernohneende
Lappjordhytta
Am nächsten Morgen brachte uns der Praktikant der Huskyfarm mit dem Auto auf die Staumauer des Altevatn und damit zurück auf den Nordkalottleden. Auf einem breiten Feldweg wanderten wir entlang eines Baches und wurden Zeugen der ersten Flugversuche eines jungen Raufussbusshards - spektakuläre Bruchlandung inklusive.

Wir erreichten eine mit zahlreichen Wasserläufen durchzogene Ebene und da wir mehrere davon durchwaten mussten, zogen wir unsere Wanderschuhe zwischendurch gar nicht mehr an. Am höchsten Punkt des Tages kamen dann bereits die schwedischen Berge in Sicht. Wir stiegen zu unserer letzten Hütte auf norwegischem Boden ab. Die Lappjordhytta lag auf einer Anhöhe mitten in einem violetten Blumenmeer. Unter uns lag der Torneträsk, der grosse See, an welchem - am Horizont bereits sichtbar - Abisko und damit unser Endziel lag.

@wandernohneende
Am nächsten Tag ging es aber zunächst nur bis Björkliden, welches mehr oder weniger gegenüber der Lappjordhytta am anderen Seeufer lag. Von Weitem hatte es nach einer kurzen Wanderung ausgesehen, von Nahem zog sich das Ganze ziemlich in die Länge. Beim Abstieg überquerten wir zunächst die schwedische Grenze. Im ständigen Auf und Ab ging es dann durch das zerklüftete, coupierte Delta zweier Flüsse. Näherkommender Strassenlärm zeugte schliesslich davon, dass wir die Wildnis langsam aber sicher hinter uns liessen.

Wir überquerten eine Strasse und und die schmalen Wanderpfade verwandelten sich in breite Wanderwege. Wenig abwechslungsreich und vor allem lange zog sich die Strecke bis Björkliden schliesslich noch hin. Dort übernachteten wir in einem einfachen Hotel, doch als wir im Restaurant fast zwei Stunden auf unseren Rentierburger warten mussten, wünschten wir uns schon fast wieder die Selbstkocherhütten zurück.
@wandernohneende
Blick vom Njulla auf den Torneträsk
Von Björkliden nach Abisko ist es kaum mehr als ein Steinwurf. Doch so ohne letzten Höhepunkt - diesmal im eigentlich Sinn des Wortes - sollte die Wanderung nicht enden. Daher stiegen wir zum Abschluss auf den Njulla, denn schliesslich kann man so ganz ohne Gipfelerlebnis ja nicht zwei Wochen wandern. Für die zusätzliche Anstrengung wurden wir mit einem überwältigenden Ausblick über den langgezogenen, tiefblauen Torneträsk belohnt. Ein perfekter Abschluss für die gelungene Tour!

@wandernohneende
In Abisko verbrachten wir die letzte Nacht in der Fjällstation, wo sich viele andere Wanderer versammelt hatten, die auch auf dem Nordkalottleden oder dem Kungsleden unterwegs waren. Beim Abendessen im ziemlich schicken Restaurant der sonst eher einfachen Herberge stiessen wir auf unseren Erfolg an, bevor wir am nächsten Tag die (sehr) lange Heimreise antreten mussten.







Gewanderte Etappen:

  • Tag 9 (Dienstag, 30. Juli 2019): Innset Huskyfarm - Laievaggi - Lappjordhytta (23 km/8,5 h)
  • Tag 10 (Mittwoch, 31. Juli 2019): Lappjordhytta - Björkliden (15 km/5,5 h)
  • Tag 11 (Donnerstag, 1. August 2019): Björkliden - Njulla - Abisko (10 km/4 h)


  • => Alle Etappen des Nordkalottleden gibt es hier.

    => Bereits 2017 wanderte ich ab Abisko auf dem Kungsleden nach Vakkotavare. Meine Blogbeiträge dazu gibt es hier.



    Keine Kommentare:

    Kommentar veröffentlichen