Donnerstag, 1. September 2022

Auf Schmugglerpfaden rund um die Schijenflue (Prättigauer Wandertage 3/3)

@wandernohneende
Der letzte Tag unserer Prättigauer Wandertage begrüsste uns mit einem tiefblauen Himmel. Ein letztes Mal bewegten wir uns durch das schweizerisch-österreichische Grenzgebiet. 

Begleitet von munteren Murmeltieren verliessen wir früh am Morgen die Carschinahütte und wanderten unter weissen, senkrechten Felswänden hoch über dem Partnunsee in den Taleinschnitt zwischen Sulzfluh und Schijenflue hinein. Wir kreuzten eine Schlange von Menschen, die auf dem Weg zum Klettersteig der Sulzfluh waren. Wir hingegen blieben auf dem schmalen Wanderweg, welcher der Höhenlinie entlang führte. Am Ende des Talkessels bogen wir schliesslich in die offizielle Wanderroute "Schjienfluh Umrundung" ein. 

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Eine erste Steilstufe brachte uns auf eine hügelige Karstterrasse und zweite auf das Tilisunafürggeli. Eine Metallplatte signalisierte, dass wir die Landesgrenze überschritten. Nur wenige Meter vom Übergang entfernt erreichten wir die Tilisunahütte, wo wir eine ausgedehnte Pause einlegten und bei Apfelstrudel und Kaiserschmarren die österreichische Gastfreundschaft genossen.

Entlang von kleinen Tümpeln, die von Wollgrasfeldern umwachsen waren, umrundeten wir danach mit vollem Magen in einem grossen Bogen die Rückseite der zerklüftete Schijenflue. Dabei passierten wir kleine Zollhäuschen, welche davon zeugten, dass zwischen dem schweizerischen Prättigau und dem österreichischen Montafon bis offenbar in die sechziger Jahre hinein ein reger Schmuggel von Waren aller Art stattfand. Die natürlichen Höhlen in den Karstfelsen dienten dabei als Verstecke für das Schmuggelgut (und wohl auch für die Schmuggler).

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Wir kreuzten den Groubenpass (2'229 m) und stiegen hoch zum Plasseggenpass (2'351 m), wo wir wieder die Grenze zurück in die Schweiz überquerten. Kurz aber lohnenswert war der Abstecher nach Österreich gewesen! Auf der Schweizer Seite ging es dann nur noch hinunter: Zunächst führte der Abstieg sanft über eine ausgedehnte Hochebene, dann eher unsanft einen schottrigen Steilhang hinab bis nach Partnunstafel. 

Damit schloss sich der Kreis um die Schijenfluh und wir beschlossen diese wunderschöne Wanderung auf der Terrasse des Berghaus Alpenrösli. Als krönenden Abschluss rauschten wir schliesslich mit dem Trottinett nach St. Antönien hinunter, wo wir minutengenau unser Postauto zurück ins Unterland erwischten.


Teil 1 der Prättigauer Wandertage (Älpli - Schesaplanahütte) gibt es => hier.
Teil 2 (auf dem Prättigauerhöhenweg von der Schesaplana- zur Carschinahütte) gibt es => hier.


Wanderinfos:

  • Gewandert: Montag, 11. Juli 2022
  • Route: Carschinahütte - Brunnenegg - Tritt - Tilisunafürggli - Tilisunahütte - Gruobenpass - Plasseggenpass - Engi - Partnunstafel (Schijenfluh Umrundung/lokale Route Nr. 702)
  • Unserer Wanderzeit: 4 h 30 min
  • Distanz: 13,8 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 600 m
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