Donnerstag, 4. August 2022

Grenzwandern im Prättigau (Prättigauer Wandertage 1/3)

@wandernohneende
Ich startete meine Sommerferien mit einer dreitägigen Wandertour durch das Prättigau, die Daniela organisiert hatte. Für den Einstieg zwängten wir uns in die kleinen Kabinen der Älplibahn und ersparten uns den initialen Aufstieg von 1'200 Höhenmeter. Die Bergfahrt kostete 12 Franken und damit einen Franken pro 100 Höhenmeter - was eindeutig ein Schnäppchen war, wenn man von der Gondel zu den steilen Hängen hinunterblickte.

Die eigentliche Wanderung startete ebenfalls eher gemütlich. Auf breiten Wegen durchquerten wir ausgedehnte, saftig grüne Alpen. Über uns thronte der Vilan, der erste Gipfel, den ich vor über sechs Jahren im Prättigau bestiegen hatte.

Ohne grosse Anstrengung stiegen wir hoch zum Kamm, von wo wir einen ersten Blick auf die Schesaplana werfen konnten und sogar glaubten, die gleichnamige Hütte - unser heutiges Ziel - zu erspähen. Am Fuss des markanten Glegghorns entlang wanderten wir weiter bis zum Vorderscht See, wo wir die Mittagspause geplant hatten. Vor ein paar Jahren hatte ich den See vom Falknis her kommend schon mal passiert, leider erwartete uns dieses Mal statt einer türkisfarbenen Idylle nur brauner Morast - der See war vollständig ausgetrocknet.

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Doch unmittelbar nach dem See begann das schönste Stück der Wanderung: Neben einem kleinen Bach und zwischen grossen Felsbrocken hindurch wanderten wir über Wiesen mit einer Vielfalt an Blumen, wie ich sie noch selten gesehen hatten. Immer wieder blieben wir stehen, um Fotos zu machen oder eine neu entdeckte Blüte zu bewundern. 

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Durch zwei Tunnel hindurch gelangten wir schliesslich zur Alp Ijes. Von dort hätte man leicht in den Prättigauer Höhenweg einbiegen können, der dem Talboden entlang führte. Doch wir wollten höher hinaus. Also bogen wir nach Norden ab und stiegen steil hoch zum Barthümeljoch (2'319 m). Eine Metallplatte markierte die Grenze zwischen der Schweiz und Österreich - solche Metallplatten würden wir in den nächsten Tagen noch öfters begegnen.

Diesmal war der Abstecher nach Österreich aber nur von kurzer Dauer. Wir querten unter dem Tschingel durch, stiegen auf der anderen Seite hoch zur Gross Furgga (2'359 m) und hatten schon wieder Schweizer Boden unter den Füssen. Ein langgezogener Abstieg über schotterige Wege brachte uns schliesslich zur Schesaplanahütte. 

Auf der sonnigen Terrasse der traditionellen Hütte stiessen wir auf die Wanderung an, bevor wir im vollbesetzten Massenlager eine überraschend erholsame Nacht verbrachten, um uns für den nächsten Tag zu wappnen.

Teil 2 meiner Prättigauer Wandertag (auf dem Prättigauerhöhenweg von der Schesaplana- zur Carschinahütte) gibt es => hier.
Teil 3 (rund um die Schijenflue) gibt es => hier.



Wanderinfos:
  • Gewandert: Samstag, 9. Juli 2022
  • Route: Älpli - Mittelsäss - Kamm - Talegg - Vorderscht See - Guggernel - Alp Ijes - Bartümeljoch - Gross Furgga/Hochjoch - Compor - Schesaplanahütte
  • Unsere Wanderzeit: 5 h 10 min
  • Distanz: 16,3 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 970 m
  • Übernachten: Schesaplanahütte SAC
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