Von Singi aus wanderten wir durch das ausgedehnte Tal, entlang von Seen und einem breiten Fluss. Im Gegensatz zu den Trampelpfaden in den Seitentälern war der Weg hier besser ausgebaut und über alle Flüsse und die meisten Sümpfe führten Brücken oder breite Holzplanken. Es sollte der erste Tag werden, an dem ich mit trockenen Schuhen bei der Hütte ankam - und der erste mit einer Blase an der Ferse. Soviel Trockenheit waren sich meine Füsse offenbar nicht mehr gewohnt.
Wir suchten uns für die Mittagsrast eine Wind ausgesetzte Kuppe (hilft gegen Mücken) und erfrischten uns bei einem kurzen Bad im Fluss. Danach wurde das Tal enger und der Fluss grub sich unter uns immer tiefer in seine Schlucht hinein. Zum ersten Mal seit Tagen durchquerten wir wieder ein Birkenwäldchen und die ungewohnte Hitze machte uns zu schaffen. Wir hielten die Pausen trotzdem kurz, denn in Kaitum winkte die Aussicht auf ein kühles Bier, nachdem wir uns die letzten beiden Tagen mit Wasser hatten begnügen müssen, da die Hütten über keinen Laden verfügt hatten.
Plötzlich endete das Tal und unter uns lag ein grosser, tiefblauer See, umgeben von einem dicht bewaldeten Ufer. Die beste Aussicht über den See und das Tal hatte man von den Treppenstufen der Kaitumjaure-Stugorna aus, wo wir uns das langersehntes Bier gönnten. Der kleine Laden beendete überigens auch die Pancakes-Phase und Steffi konnte wieder ihren heissgeliebten Porridge kochen.
Kaitumjaure |
[Mittwoch, 26.7.2017; Kaitumjaure - Teusajaure; 10 km] Der zweitletzte Wandertag brachte eine gemütliche, kurze Etappe. Wir wanderten entlang des Flusses, der über zahlreiche Stufen hinab donnerte. Schliesslich bogen wir nach Süden ab und stiegen zu einem Pass hoch, der zwar nicht besonders viele Höhenmeter aufwies, die wenigen sich aber schier endlos hinzuziehen schienen, denn hinter jeder Kuppe tauchte die nächste auf. Die Hochebene endete abrupt an einer rötlichen Felsformation, über deren Terrassen ein Bach floss und über einen fast senkrechten Abhang in die Tiefe stürzte.
Teusajaure |
Hier geht's weiter auf dem Kungsleden => Teil 6: Zurück zur Zivilisation
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen