Sonntag, 13. August 2017

Street Parade am Klausenpass (5. + 6.1. Etappe Via Alpina)

"Das Wetter gehört verachtet und verdient keinen Kommentar", meinte Organisator Dani am Morgen und stieg in Linthal in die Standsteilbahn. Der Rest der Gruppe verweigerte sich jeder Art von Abkürzung und folgte zu Fuss - und ohne jegliche Abweichungen von der ausgeschilderten Route - der Via Alpina, die über einen steilen Waldweg nach Braunwald hochführte. Wetter und Organisator rehabilitierten sich aber im Laufe dieses Wochenendes vollständig.

Die Sonnenterrasse Braunwald machte an diesem Tag ihrem Namen zwar wirklich keine Ehre, doch wenigstens hatte der Regen aufgehört, als wir den grössten Teil des Aufstiegs hinter uns gebracht hatten. Anschliessend führte der Weg mehr oder weniger der Höhenlinie entlang. Über uns hingen die Wolken in den senkrechten Felswänden.

Direkt an der Kantonsgrenze zwischen Glarus und Uri querten wir die Passstrasse. Eine mittelalterliche Sage, die einen toten Glarner und das richtige Füttern von Hähnen beinhaltet, gibt Auskunft darüber, warum die Grenze nicht auf der Passhöhe liegt. Wir wähnten uns beim Grenzstein bereits am Ziel, doch wir hatten die Ausdehnung des Urnerbodens unterschätzt: Wir waren noch einige Kilometer vom Urner-Schnitzel im Gasthaus Urnerboden entfernt, doch immer entlang des Fätschbachs näherten wir uns unserem Ziel. Und wir lernten dabei erst noch die Urner Variante der Street Parade kennen.

Der nächste Morgen begann mit dem Aufstieg zum Klausenpass. Immer wieder traversierten wir die kurvige Hauptstrasse, über welche Motorradfahrer zum Pass hochdonnerten. Auf der Passhöhe deckten wir uns auf dem Markt zunächst einmal mit regionalen Spezialitäten ein.

Vor einem Jahr, auf unserem Weg von Zürich auf den Gotthard, hatten wir den Klausenpass bereits von Norden nach Süden gekreuzt, dieses Jahr folgte also die Überschreitung der Länge nach von Osten nach Westen.

Nach dem Pass führt die Via Alpina ein Stück weit über die gleiche Strecke wie der Schächentaler Höhenweg. Der Weg bot einen schönen Ausblick über das bewaldete, mit zahlreichen Wasserfällen durchzogene Tal und die Bergwelt mit Clariden, Schärhorn und Windgällen auf der gegenüber liegenden Seite - und stieg erstaunlich oft noch an, bis dann die Via Alpina schliesslich den Höhenweg verliess und steil nach unten führte.

In Urigen beendeten wir die 6. Etappe der Via Alpina vorläufig; den Rest der Etappe holen wir im September nach.



Wanderinfos:

  • Gewandert: Samstag/Sonntag, 12./13. August 2017
  • Route: Linthal - Tannenboden - Braunwald - Friteren - Urnerboden (Samstag); Urnerboden - Vorfrutt - Klausenpass - Heidmannegg - Egg - Urigen (Sonntag) (5. und Teil der 6. Etappe der Via Alpina/nationale Route Nr.1)
  • Unsere Wanderzeit: 4 h 45 min (Samstag); 4 h 30 (Sonntag)
  • Distanz: 16,4 km (Samstag); 16,8 km (Sonntag)
  • Steigung (Aufstieg): 1'120 m (Samstag); 830 m (Sonntag)
  • Übernachten: Gasthaus Urnerboden
  • Weitere Etappen der Via Alpina finden sich hier






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