Sonntag, 6. August 2017

Im hohen Bogen auf den Hohen Kasten

Sämtisersee mit Hohem Kasten
Nach meinen Gruppen-Wanderferien in Lappland hatte ich Lust, wieder einmal alleine zu wandern. Doch soviel vorweg: Wer nach Einsamkeit sucht, sollte nicht am Wochenende im Alpstein unterwegs sein; am Ende des Tages war ich vor allem erschöpft vom vielen Kreuzen und Grüssen der entgegenkommenden Wanderer.

Der Start der Wanderung war Brülisau, das Ziel der Hohe Kasten (1'794 m). Doch ich nahm von Brülisau aus nicht den direkten Weg hoch, sondern machte einen grossen, bogenförmigen Umweg über Bollenwees, entlang des "Geologischen Wanderwegs Alpstein", welcher auf zahlreichen Informationstafeln Einblicke in die Entstehung des Alpsteins gewährt. 

Fählensee
Ich hatte fälschlicherweise angenommen, dass der erste Teil der Wanderung mehr oder weniger flach sein würde - das nächste Mal sollte ich das Höhenprofil besser studieren. Die erste Hälfte der Wanderung führte zwar über einen breiten Kiesweg, dieser stieg aber von Anfang an ziemlich steil an. Nach dem engen Brüeltobel öffnete sich das Tal und gab den Blick auf die umliegenden, schroffen Gipfel frei. Unter mir lag der grüne Sämtisersee und ein Blick zurück zeigte den Hohen Kasten - von welchem ich mich immer weiter entfernte. Das Tal endete bei Bollenwees und dem Fählensee, welcher eingeklemmt zwischen steilen Felswänden liegt.

Ich wandte mich aber in die anderer Richtung und stieg den Zickzack-Weg zur Saxerlücke hoch. Von dort waren es nur noch ein paar Höhenmeter, bis man den Gratweg erreicht, der zurück zum Hohen Kasten führt. Endlich wanderte ich wieder auf mein Ziel zu, statt von ihm weg. Von Osten her stiegen Wolken über die Bergkette hoch und verdeckten die Aussicht ins Rheintal. Dafür konnte man auf der anderen Seite bis zum Bodensee sehen. 

Es schien mir, als sei an diesem Tag die ganze Ostschweiz zum oder vom Hohen Kasten unterwegs. Kreuzen oder Überholen auf dem schmalen Weg machte nicht wirklich Spass. Zudem begannen die Wolken auch am Hohen Kasten selber hängen zu bleiben und ich befürchtete schon, dass ich nach all der Anstrengung am Ziel mitten im Nebel stecken würde. 

Der Gratweg führte immer wieder ein Stück abwärts, um die schroffen Felswände zu umgehen, und es war klar, dass ich diese Höhenmeter am Schluss wieder hoch musste. Tatsächlich folgte kurz vor dem Ziel nochmals ein steiler Anstieg, immer entlang der senkrechten Felswand des Hohen Kastens. Als Belohnung verzogen sich - als ich im Gipfelrestaurant beim Bier sass - doch noch die Wolken, so dass ich die Aussicht ausgiebig geniessen konnte.



Wanderinfos:
  • Gewandert: Samstag, 5. August 2017
  • Route: Brülisau - Plattenbödeli - Bollenwees - Saxerlücke - Stauberen - Kastensattel - Hoher Kasten
  • Meine Wanderzeit: 5 h
  • Distanz: 16,5 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 1'490 m








1 Kommentar:

  1. Hallo Kathrin
    Ja, der Alpstein ist sehr schön, aber an Wochenenden und speziell bei schönem Wetter ist es an den bekanntesten Orten im Alpstein wie in der Bahnhofstrasse beim Weihnachtsverkauf, Menschen ohne Ende.
    Für Insider gibt es allerdings auch weniger begangene Alternativen, z.B. die Marwees in der Mitte des Alpsteins.
    Aber psst, nicht weiter erzählen, sonnst ist die auch bald überlaufen mit Wandern.
    Wenn du willst kann ich sie dir mal zeigen. Liebe Grüsse Christoph

    AntwortenLöschen